Die Schweizer Mountainbikerinnen erleben an der EM in München eine Enttäuschung. Im Cross Country landen die Mitfavoritinnen um die Olympiasiegerin Jolanda Neff knapp neben dem Podest.
Beim französischen Doppelsieg durch Loana Lecomte und Pauline Ferrand-Prévot belegte Neff 25 Sekunden hinter der drittplatzierten Niederländerin Anne Terpstra den 4. Platz. Mit Alessandra Keller (6.), Sina Frei (7.) und Linda Indergand (9.) fuhren bei regnerischen Verhältnissen drei weitere Schweizerinnen in die Top Ten.
Neff kämpfte mit Terpstra lange um die Bronzemedaille, ehe sie die Führende im Gesamt-Weltcup in der zweitletzten von sieben Runden leicht ziehen lassen musste. Die Lücke konnte die Ostschweizerin in der Folge bei anspruchsvollen Bedingungen im Olympiapark nicht mehr schliessen. Viele Passagen des mehrheitlich auf Gras ausgetragenen Rundkurses waren durch den Regen praktisch unfahrbar geworden und mussten - im Stil eines Radquer-Rennens - laufend neben dem Velo absolviert werden.
Um Gold und Silber gab es schon früh keine Zweifel mehr. Ferrand-Prévot verpasste den möglichen Sieg klar in Führung liegend durch technische Probleme mit der Kette, die sie über eine Minute kosteten. So fuhr die erst 23-jährige Lecomte, die im letzten Jahr bereits den Gesamt-Weltcup gewann, einsam zum Sieg.
Die Überlegenheit der Französinnen kommt nicht überraschend. Sie liessen die kräftezehrende Reise zu den beiden Weltcuprennen in Nordamerika aus, um sich optimal auf die Heim-WM von nächster Woche in Les Gets vorzubereiten. Die Form stimmt, Terpstra verlor als Beste des Rests bereits über drei Minuten auf Lecomte. Auch die Schweizerinnen sind vor der WM aber in viel versprechender Verfassung.