Emotionale Gedenkfahrt Der Schweizer Radsport verabschiedet sich von Gino Mäder

olgr, sda

24.6.2023 - 14:16

Schweizer Radsport-Familie ehrt verstorbenen Gino Mäder

Schweizer Radsport-Familie ehrt verstorbenen Gino Mäder

Profirennfahrer, Hobby-Gümmeler und viele andere haben Abschied vom kürzlich nach einem Sturz an der Tour de Suisse verstorbenen Gino Mäder genommen.

24.06.2023

Profirennfahrer, Hobby-Gümmeler und viele andere haben Abschied vom kürzlich nach einem Sturz an der Tour de Suisse verstorbenen Gino Mäder genommen. In der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon fanden sich am Samstag über 1000 Personen für eine Gedenkfeier ein.

Keystone-SDA, olgr, sda

Auf den Steilwandkurven in der Rennbahn lagen schon früh am Samstagnachmittag handgeschriebene Plakate mit den Aufschriften wie «Hopp Gino» und «Curva Gino» sowie ein rotes Renntrikot. Fahnen mit der Aufschrift «Gino, Du fehlst» und «Gino, Du bleibst mit uns» flatterten im Wind. Ein Maschine produzierte unablässig Seifenblasen, die rasch im Wind zerstoben.

Gegen 14.40 Uhr trafen die rund 800 Velofahrerinnen und Velofahrer in Oerlikon ein, die zuvor in Wetzikon ZH, am Ort der an diesem Wochenende stattfindenden Strassenmeisterschaften von Swiss Cycling, auf einer gesicherten Strecke zu einer Gedenkfahrt gestartet waren.

Darunter befanden sich viele Radprofis, aber noch mehr Hobby-Rennfahrer und zahlreiche gewöhnliche Zweiradfahrer mit Kinderanhänger. Sie alle, sowie viele andere, die direkt nach Oerlikon gekommen waren, versammelten sich im historischen Rund der altehrwürdigen offenen Rennbahn.

«Der brutale Teil des Lebens»

An dieser Stätte habe Gino Mäder Spuren hinterlassen, hatte es auf der Einladung der Familie und der Freundin des verunglückten Radprofis geheissen. Es sei der passende Ort, um gemeinsam zu weinen, zu lachen, in Erinnerungen zu schwelgen und um seiner zu gedenken.

Dass Gino Mäder beim Ausüben seiner grossen Passion starb, sei Schicksal und «der ganz grausame, unverständliche, brutale Teil des Lebens», hiess es während der Abschiedsfeier. «Wenn bei Brienz der Berg nur einen halben Tag früher gekommen wäre, wäre die Tour de Suisse gar nicht über den Albula gefahren», merkte ein Hobby-Gümmeler gegenüber einem Kollegen kopfschüttelnd an.

Gino Mäder war am 15. Juni auf der fünften Etappe der Tour de Suisse auf der Abfahrt des Albulapasses gestürzt. Am Tag nach dem Sturz erlag der 26-Jährige seinen Verletzungen im Spital.


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