Beim Boxing Day im Berner Kursaal erlebt der Schweizer Alain Chervet zum Abschluss seiner Karriere nochmals ein K.o., der in Erinnerung bleiben wird. Angelo Peña setzt sich in seinem Kampf gegen den Routinier Said Chino durch.
So hat sich der Berner Alain Chervet seinen letzten Profikampf sicher nicht vorgestellt. Er gwann am Boxing Day 2022 im Kursaal gegen den Philippiner Glenn Bismanos durch K.o. in der ersten Runde. Chervet setzte kurz zuvor zu früh zu einem Angriff an als der Kampf noch nicht freigegeben war. Bismanos war da nach einem brutal harten Treffer das erste Mal zu Boden gegangen, wenig später gleich nochmals.
Alles hatte so schön begonnen. Die Nationalhymnen wurden zu Ehren von Chervet gespielt, und die Zuschauer im ausverkauften Kursaal jubelten dem Berner nach dreijähriger Wettkampfpause lautstark zu. Doch dann der Schock in der ersten Runde. Es waren bange Momente: Chervets Gegner blieb nach dem zweiten Niederschlag regungslos liegen. Schon der erste Niederschlag hatte Bismanos wohl entscheidend getroffen, der zweite war dann zu viel.
Glücklicherweise erholte sich Bismanos wenig später wieder und konnte den Ring, gestützt von seinen Betreuern, selbständig verlassen. «Ich bin mega enttäuscht, ist der Kampf so verlaufen, konnte ich nicht zeigen, was ich boxerisch drauf hatte», sagte Chervet. Und zu seiner umstrittenen Aktion: «Es tut mir leid. Ich ging etwas zu früh in den Angriff, wurde dafür durch einen Punktabzug bestraft.» Der 21. Kampf wird sein letzter bleiben, der 32jährige Supermittelgewichtler beendete mit seinem 17. Sieg seine Karriere.
Peña muss über die volle Distanz gehen
Im zweiten Hauptkampf des Abends setzte sich Lokalmatador Peña gegen den wesentlich erfahreneren Said Chino aus Tansania durch. Der Superfedergewichtler mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik wurde allerdings in seinem 6. Profikampf hart gefordert. Peña musste über die volle Distanz von acht Runden gehen, der Sieg nach Punkten fiel einstimmig und diskussionslos aus. «So kann es weitergehen. Ich bin 2023 bereit für weitere Aufgaben», freute sich Peña.