Nur ein halbes Jahr nach der letzten Austragung steht am Sonntag bereits wieder der legendäre Klassiker Paris – Roubaix im Programm. Mit Stefan Küng soll auch ein Schweizer Trumpf stechen.
Paris – Roubaix ist nicht nur das erklärte Lieblingsrennen, sondern auch das grosse Ziel von Stefan Küng in der ersten Saisonhälfte. Der Thurgauer ist in Form, vielleicht so gut wie noch nie zuvor. An vier von fünf Eintagesrennen in diesem Frühling fuhr er unter die besten zehn, so auch an der Flandern-Rundfahrt (5.) und am Gold Race (8.).
«Das Gold Race liegt mir von der Strecke her vielleicht am wenigsten von allen Klassikern. Hier vorne dabei zu sein, ist sehr gut und gibt mir Zuversicht für Roubaix», sagte Küng letzten Sonntag in Valkenburg. Die Woche zuvor in Flandern hatte er sein bestes Resultat an einem der Klassiker herausgefahren.
Die restlichen Schweizer
Auf der provisorischen Startliste stehen neben Stefan Küng sieben weitere Schweizer, unter ihnen auch Silvan Dillier und Stefan Bissegger. Dillier hatte 2018 mit seinem 2. Rang hinter Peter Sagan das letzte Topergebnis eines Schweizers in Roubaix erreicht. Auch letztes Jahr war er als 49. der beste Schweizer.
In Frankreich nicht am Start steht – anders als vor einer Woche am Gold Race – Marc Hirschi. Der Berner konzentriert sich auf die Flèche Wallone (am Mittwoch) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (Sonntag), die nächste Woche zum Abschluss der Klassiker-Saison im Programm stehen.
Der Topfavorit
Nach seinem Triumph an der Flandern-Rundfahrt nimmt der Niederländer Mathieu van der Poel auch in Roubaix die Rolle des Topfavoriten ein. Die Passagen über die Kopfsteinpflaster kommen dem vierfachen Quer-Weltmeister zusätzlich entgegen.
Der letzte Fahrer, der im selben Jahr in Flandern und Roubaix gewonnen hatte, war 2013 Fabian Cancellara. Nach seiner Covid-Erkrankung steht auch der Belgier Wout van Aert am Start, ein Erfolg dürfte aber kaum möglich sein.
Das Rennen
Letztes Jahr fand Paris – Roubaix wegen Corona erst im Herbst statt, 2020 war der Klassiker gar ganz ausgefallen. Nun findet er erstmals seit drei Jahren wieder an seinem angestammten Termin statt – zumindest fast, denn wegen der französischen Präsidentschaftswahlen wurde er auch dieses Jahr um eine Woche verschoben.
Auf den gut 257, mehrheitlich flachen Kilometern von Compiègne (liegt rund 75 km nördlich von Paris) ins Vélodrome von Roubaix haben die Fahrer 31 Kopfsteinpflaster-Abschnitte zu bewältigen. Nach der Regenschlacht im letzten Oktober ist für Sonntag schönes Wetter angesagt.