Tour de Suisse Women Swiss Cycling will ausgedehnte Frauen-Tour fest etablieren

sda

7.6.2021 - 21:00

Elise Chabbey gewann in Frauenfeld die 1. Etappe der Tour de Suisse Women, die Swiss Cycling in Zukunft um mehrere Tage verlängern will.
Elise Chabbey gewann in Frauenfeld die 1. Etappe der Tour de Suisse Women, die Swiss Cycling in Zukunft um mehrere Tage verlängern will.
Bild: Keystone

Mit der reibungslosen Durchführung der Tour de Suisse Women in Frauenfeld gelingt Swiss Cycling ein Schritt, um den Frauen-Radsport auch in der Schweiz aus dem Schattendasein zu führen.

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Thomas Peter, der Geschäftsführer des Radsport-Verbandes, weiss jedoch, dass noch viel Arbeit vor ihm und seinen Helfern liegt. Die heuer zweitägige «Landesrundfahrt» soll nicht nur etabliert, sondern möglichst auch auf bis zu sieben Tage ausgedehnt werden.

Thomas Peter, wie zufrieden sind Sie mit der ersten Ausgabe der Tour de Suisse Women?

«Die Radsportlerinnen haben für zwei sehr spannende Etappen gesorgt. Es war sehr attraktiv zum Zuschauen, auch die Etappe am Sonntag auf einem vermeintlich einfachen Parcours. Das Rennen war von Anfang an sehr schnell und intensiv, es gab viele Positionskämpfe und es wurden auch immer wieder Attacken lanciert.»

Sie geraten regelrecht ins Schwärmen.

«Es war ganz einfach beste Werbung, die die Frauen selber für ihren Sport betrieben haben. Dass zudem die Schweizerinnen in diesem doch teils starken Feld so prägend vorne mitmischten, war ebenfalls sehr erfreulich.»

Der Sport ist die eine Seite der Medaille, die Finanzierung des Anlasses die andere. Können Sie schon abschätzen, wie gross das Defizit sein wird?

«Das wissen wir effektiv noch nicht. Ich habe mich sehr gefreut, dass Frau Bundesrätin Viola Amherd am Samstag anwesend war und den Startschuss gab. Sie hat selber sehr viel Freude am Frauen-Sport und versucht diesen auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen. Konkrete finanzielle Zusagen von Seiten Bund haben wir allerdings nicht. Doch wir von Swiss Cycling sind zuversichtlich, dass sich der Aufwand, den wir für dieses Jahr betrieben haben, sich letztlich lohnen wird.»

Wie geht es weiter, ist die nächstjährige Austragung schon gesichert?

«Es brauchte für die Austragung in diesem Jahr tatsächlich viel Überzeugungsarbeit. Doch nun lief alles so positiv, dass ich überzeugt bin, dass künftig deutlich mehr Leute hinstehen und diese Sache unterstützen. Wir von Swiss Cycling werden alles daran setzen, dass auch 2022 eine Tour de Suisse Women stattfindet. Wir wollen diese weiterführen. Ich hoffe, dass man in einigen Jahren einfach von der Tour de Suisse spricht, und dabei das Rennen der Männer und der Frauen meint.»

Das Rennen der Frauen sollte allerdings wohl einige Tage länger dauern, oder nicht?

«Ja, sicherlich. Aber es war gar nicht selbstverständlich, dass heuer im Rahmen der Tour de Suisse schon nur zwei Tage stattfinden konnten. Es war übrigens auch nicht einfach so klar, dass das Rennen der Männer stattfinden kann. Die Strecke führt durch so viele Kantone, da ist und war der administrative und organisatorische Aufwand enorm. Unter diesem Gesichtspunkt fand ich es okay, dass wir in redimensioniertem Rahmen gestartet sind. Doch in Zukunft soll und muss die Tour de Suisse Women fünf, sechs oder gar sieben Tage dauern. Im Idealfall analog der Rundfahrt der Männer und möglichst voll integriert.»