Tadej Pogacar am Rande des Höhentrainingslagers in der Sierra Nevada mit seinem Team
Bild: Keystone
Der 24-jährige Slowene startete dominant in die Saison, wurde dann aber durch einen Handgelenkbruch ausgebremst
Bild: Keystone
Kommt es an der 110. Tour de France zur Neuauflage des Duells zwischen Pogacar (rechts) und Vorjahressieger Jonas Vingegaard?
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Aufgrund seiner Verletzungspause sieht Pogacar den Dänen Vingegaard (links) in der Favoritenrolle
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Auch wenn Pogacar die Favoritenrolle von sich schiebt, dürfte er auf Revanche sinnen
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Tadej Pogacar am Rande des Höhentrainingslagers in der Sierra Nevada mit seinem Team
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Der 24-jährige Slowene startete dominant in die Saison, wurde dann aber durch einen Handgelenkbruch ausgebremst
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Kommt es an der 110. Tour de France zur Neuauflage des Duells zwischen Pogacar (rechts) und Vorjahressieger Jonas Vingegaard?
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Aufgrund seiner Verletzungspause sieht Pogacar den Dänen Vingegaard (links) in der Favoritenrolle
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Auch wenn Pogacar die Favoritenrolle von sich schiebt, dürfte er auf Revanche sinnen
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Tadej Pogacar war im Siegesrausch, bis ihn im April ein Handgelenkbruch stoppte. Nach einer komplizierten Vorbereitung meldet sich der Slowene pünktlich zum Start der Tour de France zurück.
30.06.2023, 08:50
30.06.2023, 09:22
SDA
Tadej Pogacar ist sich das Siegen gewohnt. Wenn immer der 24-Jährige vom Team UAE Emirates am Start steht, ist er der Gejagte. Das war auch vor einem Jahr so, als er sich aufmachte, als jüngster Dreifach-Sieger in die Geschichtsbücher der Tour de France einzugehen. Doch es kam anders. Pogacar wurde vom Dänen Jonas Vingegaard überflügelt – eine Niederlage, die den Slowenen bis heute schmerzt.
Nun bekommt Pogacar die Gelegenheit, sich zu revanchieren. Im Frühjahr schien er auf bestem Weg, fast unbesiegbar. Selbst nach den Massstäben seiner bemerkenswerten Karriere hat er in der ersten Jahreshälfte eine Menge geschafft. An 12 von 19 Renntagen liess Pogacar die gesamte Gegnerschaft hinter sich, unter anderem an der Flandern-Rundfahrt, bei Paris-Nizza, dem Gold Race und der Flèche Wallone.
Der fast ununterbrochene Strom von Siegen in den ersten vier Monaten der Saison mag dazu beigetragen haben, das anhaltende Unbehagen über die unerwartete Niederlage bei der letztjährigen Tour zu lindern. Für jeden anderen Fahrer würde eine Reihe solcher Siege das Jahr 2023 zu einem durchschlagenden Erfolg machen, unabhängig davon, was danach passiert. Doch Pogacar ist kein gewöhnlicher Fahrer.
Hart gelandet
Für den Sieger von 2020 und 2021 geht es bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt nicht mehr nur darum, dass er nach seiner Niederlage gegen Vingegaard im vergangenen Jahr zurückschlägt. Für Pogacar geht es auch um seine Rückkehr nach der allerersten grossen Verletzung seiner 2019 lancierten Profikarriere. Der Bruch des linken Handgelenks, den sich der Überflieger Ende April bei einem Sturz im Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich zuzog, erforderte eine Operation.
Zwischenzeitlich war sogar sein Tour-Start in Gefahr. Erst letzte Woche gab Pogacar an den slowenischen Meisterschaften nach fast zwei Monaten Wettkampfpause sein Comeback – und das mit Siegen im Zeitfahren und im Strassenrennen äusserst erfolgreich. Nun nimmt er am Samstag in Bilbao im Trikot des slowenischen Meisters seine vierte Tour de France in Angriff.
Gefallen an der Rolle des Herausforderers
Zuversichtlich, aber nicht ohne Bedenken ist Pogacar diese Woche nach Spanien gereist. Auch wenn die Hauptprobe äusserst erfolgreich verlief, bereitet ihm seine operierte Hand noch Sorgen. Die Beweglichkeit im Gelenk ist noch nicht vollständig zurück, gewisse Erschütterungen machen ihm noch immer zu schaffen.
Daher sieht sich Pogacar für die anstehenden drei Wochen eher in der Rolle des Herausforderers. Die Favoritenrolle schiebt er Vingegaard zu, der kürzlich bei seinem überlegenen Sieg an der Dauphiné-Rundfahrt einen starken Eindruck hinterlassen hat. «Er scheint bereits in einer sehr, sehr guten Form zu sein. Jetzt sind alle Augen auf ihn gerichtet, er wird die Hauptfigur dieser Tour sein. Jeder erwartet, dass er einfach gewinnt», sagte Pogacar in einem Interview mit dem Portal «cyclingnews.com».
Mit seiner neuen Rolle als Jäger kann sich Pogacar gut anfreunden. Es sei eine andere Art von Druck, wenn man einen Titel verteidigen müsse, als wenn man angreifen könne, so der Slowene. «Dieses Jahr habe ich nichts zu verlieren.»
Gegen die Hitze gewappnet
Trotz der komplizierten letzten Wochen wegen der Verletzung kann Pogacar der Vorbereitung auch Positives abgewinnen. «Vielleicht wird diese Herangehensweise an die Tour noch besser als sonst, weil ich etwas frischer ankomme.»
Den Aufbau musste er behutsam angehen. In den ersten Wochen nach der Operation trug Pogacar einen Gips, das Training hat er mit niedriger Intensität durch Laufen, Wandern und sogar Schwimmen ausgeglichen. «Ich habe viele verschiedene Sportarten betrieben und viel Zeit auf dem Hometrainer verbracht.»
Als das gewöhnliche Training auf dem Velo wieder möglich war, begab er sich für etwas mehr als zwei Wochen nach Spanien ins Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. Anschliessend ging er in die französischen Alpen, um sich dort einige Etappen der Tour anzusehen.
Vorbereitet hat sich Pogacar auch auf die hohen Temperaturen. Im Juli droht es in Frankreich wieder heiss zu werden. Und die Vergangenheit hat gezeigt: Die Hitze ist nicht sein Freund. Er habe diesbezüglich einen Schritt nach vorne gemacht, versichert Pogacar. «Ich habe auch damit experimentiert, beim Training etwas mehr Kleidung zu tragen, und wir haben die Ernährung und die Wasserzufuhr umgestellt, was sehr wichtig ist, wenn es um die Anpassung an die Hitze geht.»
Der Teppich für hitzige Duelle ist ausgerollt.
