Exzellente Kletterer sind im Vorteil beim 104. Giro d'Italia, bei welchem über 47'000 Höhenmeter zu absolvieren sind. Egan Bernal, 2019 Sieger der Tour de France, gehört zu den Topfavoriten.
Die Favoriten
«Alles hängt von meinem Rücken ab», sagt der Kolumbianer Egan Bernal nach seiner Rückkehr von einem Höhentrainingslager in der Heimat. Mindestens auf Augenhöhe, nimmt man die Vorbereitungsrennen zur Hand, ist Simon Yates. Der Brite gewann 2018 die Spanien-Rundfahrt.
Berechtigte Ambitionen auf den Gesamtsieg hegen auch der Portugiese Joao Almeida, beim letzten Giro während zwei Wochen im Rosa Trikot und letztlich Vierter, sowie Jai Hindley. Der Australier verlor das Leadertrikot letzten Oktober erst im finalen Zeitfahren in Mailand.
Der Abwesende
Mit Ausnahme des 36-jährigen Italieners Vincenzo Nibali, der den Giro 2013 und 2016 für sich entschied, fehlen ehemalige Sieger im 184 Fahrer umfassenden Starterfeld. Der Brite Tao Geoghegan Hart, der im letzten Herbst überraschend den Gesamtsieg geholt hat, startet stattdessen Ende Juni erstmals zur Tour de France.
Die Schweizer
Neben dem Zürcher Neoprofi Mauro Schmid und dessen Qhubeka-Teamkollegen Kilian Frankiny sind in den kommenden drei Wochen vier weitere Schweizer unterwegs: Gino Mäder (Bahrain-Victorious), Simon Pellaud (Androni Giocattoli), Matteo Badilatti und Sébastien Reichenbach (beide Groupama-FDJ). Frankiny und Pellaud beendeten 2020 Giro-Etappen in den Top 5. Heuer ist am ehesten Mäder und Reichenbach ein Exploit zuzutrauen.
Die Jüngsten
Mit 18 Jahren und 246 Tagen ist Andrii Ponomar mit Abstand der jüngste Fahrer am Start in Turin. In den letzten 90 Jahren war kein Giro-Teilnehmer jünger als der Ukrainer vom italienischen Wildcard-Team Androni Giocattoli. Die Nächstjüngeren im Fahrerfeld sind der Belgier Remco Evenepoel und Mauro Schmid mit jeweils 21 Jahren.
Die Strecke
Eingerahmt von zwei Zeitfahren zum Auftakt in Turin über 8,6 km und dem Finale in Mailand (30,3 km) gibt es beim diesjährigen Giro sieben Bergankünfte, darunter auch die 14. Etappe hinauf zum legendären Monte Zoncolan. Gut 100 der rund 3480 km absolvieren die Fahrer in der Schweiz. Am vorletzten Giro-Tag mit Start in Verbania und der Bergankunft auf der Alpe Motta führt die Strecke unter anderem über den San Bernardino und den Splügenpass. Der höchste Punkt der Rundfahrt (Cima Coppi) ist heuer der Pordoipass (2239 Meter über Meer).