Mit Mailand – Sanremo steht heute Samstag der erste grosse Klassiker der Rad-Saison im Programm – mit den Schweizern als Aussenseitern und dem Topduo Van Aert/Van der Poel als Favoriten.
Die Favoriten
Beim längsten klassischen Eintagesrennen im Kalender deutet vieles auf ein Duell zwischen dem belgischen Vorjahressieger Wout van Aert und dem Niederländer Mathieu van der Poel hin. Die beiden Dauerrivalen und mehrfachen Radquer-Weltmeister bestätigten in den letzten Tagen mit je zwei Etappensiegen am Tirreno – Adriatico ihre bestechende Form. Van der Poel triumphierte zuvor bereits im Halbklassiker Strade Bianche.
Die Rolle des Spielverderbers könnte Weltmeister Julian Alaphilippe übernehmen. Der Franzose schaffte es bei bisher vier Teilnahmen in Sanremo dreimal aufs Podest. 2019 trug er sogar den Sieg davon. Mit Alexander Kristoff, John Degenkolb, Arnaud Démare, Michal Kwiatkowski und Vincenzo Nibali stehen auch die Gewinner der Jahre 2014 bis 2018 am Start. Mit sieben Siegen ist Eddy Merckx der unangefochtene Rekordgewinner.
Die Schweizer
In den Siegerlisten des 1907 erstmals ausgetragenen Klassikers stehen mit Erich Mächler (1987) und Fabian Cancellara (2008) auch zwei Schweizer Namen. Cancellara, der bei seinem Triumph den Sprintern in Finish ein Schnippchen schlug, legte von 2011 bis 2014 mit drei 2. Plätzen und einem 3. Rang zudem eine regelrechte Podest-Serie hin.
Seit dem Rücktritt des Berners Ende 2016 schaffte es allerdings keiner seiner Landsleute mehr in die Top 40. Auch heuer sind die Aussichten auf ein Schweizer Erfolgserlebnis gering. Neben Routinier Michael Schär, dem Edelhelfer von Olympiasieger Greg van Avermaet bei AG2R Citroën, ist mit Stefan Bissegger (EF Education) auch ein Debütant gemeldet. Simon Pellaud musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. Der Unterwalliser vom italienischen Team Androni leidet noch unter den Folgen eines Sturzes im Tirreno – Adriatico und einer Erkältung.
Die Strecke
Nachdem Mailand – Sanremo im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie in den August verschoben und auf einem stark abgeänderten Kurs ausgetragen werden musste, kehrt das erste Monument der Saison 2021 wieder an den angestammten Termin an den Frühlingsanfang zurück.
Allerdings wird die 112. Austragung der «Classica Primavera» eine leicht veränderte Route aufweisen. Wegen eines Erdrutsches am Turchino-Pass, der traditionell die schwierige zweite Hälfte des Rennens einleitet, müssen die Fahrer einen Umweg über den Colle di Giovo nehmen. Danach geht es die letzten rund 110 km über die altbekannte Strecke entlang der Ligurischen Küste mit dem Finale über die Anstiege Cipressa und Poggio hinab nach Sanremo, wo nach 299 km das Rennen auf der Via Roma zu Ende geht.