Ian Wright, der Cheftrainer von Swiss Rowing, ist ein akribischer Tüftler. Auch deshalb holt der Doppelvierer der Männer einen Quotenplatz für die Olympischen Spielen 2024 in Paris.
Wright, ein 61-jähriger Neuseeländer, sammelt unzählige Daten, damit die richtigen Leute im richtigen Boot an der richtigen Position sitzen. Das hat sich beim jungen Doppelvierer der Männer bereits ausbezahlt. Schlagmann Maurin Lange, Scott Bärlocher, Jonah Plock und Dominic Condrau schafften mit dem 3. Platz im Halbfinal den Einzug in den A-Final und sicherten der Schweiz den nicht unbedingt zu erwartenden Olympia-Quotenplatz in dieser Kategorie.
Condrau ruderte zu Beginn der Saison noch im Vierer-ohne. Nach den von Wright eingeführten Re-Trials, die Anfang Juni stattfanden, wurde er jedoch in den Doppelvierer gesetzt. Bärlocher verlor dagegen zunächst seinen Platz, was ihm zu schaffen machte. Dennoch blieb er dran und profitierte nun davon, dass sich Nils Schneider den Fuss brach. So kehrte Bärlocher nach dem Weltcup auf dem Rotsee Mitte Juli in den Doppelvierer zurück.
«Wir sind alle gute Freunde, gehen sehr natürlich miteinander um und haben es immer lustig zusammen», umschrieb Bärlocher im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eines der Erfolgsrezepte. Das führt zu einem ehrlichen Austausch untereinander, Kritik wird angenommen, da sie konstruktiv ist.
Nicht umsonst zählen die Schweizer technisch zu den Besten im Doppelvierer, was umso wichtiger ist, als «wir (körperlich) nicht zu den Stärksten im Feld gehören», so Maurin Lange. Ist gar eine Medaille möglich? «Der grösste Druck ist weg und wir können nun alles riskieren», sagte Bärlocher. Wenn sie einbrechen würden, sei es halt so. «Wir haben nichts mehr zu verlieren.»
Bärlocher ist mit 26 Jahren der älteste im Team, Plock ist 25-, Condrau 24- und Lange gar erst 23-jährig. Die vier dürften also den Zenit, wie auch der 24-jährige Schneider, noch lange nicht erreicht haben. Die Perspektiven sind somit mehr als vielversprechend und für Wright gibt es im Hinblick auf Paris noch einiges zu tüfteln.