Forscher enthüllenAlexa und Co. lassen sich per Laser hacken
dj
5.11.2019
Durch Fenster hindurch können mit Laserstrahlen smarte Lautsprecher kontrolliert werden.
Laserpointer können offenbar smarte Lautsprecher dazu bringen, Sprachbefehle zu befolgen, um Türen zu öffnen oder Einkäufe zu tätigen, sogar aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern. Forscher der Tokioter University of Electro-Communications und der University of Michigan haben herausgefunden, dass sie Google Assistant-, Apple Siri- und Amazon Alexa-Geräte übernehmen konnten, indem sie Laserpointer oder Taschenlampen auf ihre Mikrofone strahlten.
Die Forscher haben eine Website lanciert, auf der das Procedere nach sechsmonatigem Experimentieren detailliert beschrieben wird. Sie waren in der Lage, intelligente Lautsprecher aus einer Entfernung zu rund 100 Metern zu steuern, indem sie Laser mit einem Teleobjektiv fokussierten. Die Lasermodulation, die die Forscher an Mikrofonanschluss des Google Home durch das Fenster strahlten, entsprach dann etwa dem Sprachbefehl «OK Google, öffne das Garagentor».
Laser erzeugen Bewegungen
Die Forscher erklärten, dass es in den Mikrofonen der Geräte eine kleine Membran gibt, die sich bewegt, wenn sie von Geräuschen getroffen werden. Laser können diese Bewegung nachbilden und in elektrische Signale umwandeln, die das Gerät verstehen kann. Dadurch sei es ihnen unter anderem gelungen, ein an ein Google Home-Gerät angeschlossenes Garagentor zu öffnen.
Laut der Forscher seien quasi alle aktuellen smarten Lautsprecher für diesen Angriff anfällig. Nur ein umfangreiches Redesign des Mikrofons würde dauerhaften Schutz bieten, alle betroffenen Hersteller seien informiert. Ein effektiver Schutz besteht aber darin, die smarten Lautsprecher nicht in Sichtweite eines Fensters zu platzieren, sodass sie gar nicht erst von den Laserstrahlen getroffen werden können.
Mit diesen simplen Tricks kann man für mehr Privatsphäre auf dem Smartphone sorgen
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Grundsätzlich muss das Gerät natürlich durch einen Code, per Fingerabdrucksensor, per Gesichtserkennung oder per Muster gesichert werden, sonst sind alle anderen Massnahmen sinnlos.
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Damit im gesperrten Zustand nicht trotzdem persönliche Informationen angezeigt werden können, muss die Vorschau von Benachrichtigungen deaktiviert werden. Unter iOS geht das in den Einstellungen unter «Mitteilungen» -> «Vorschauen zeigen».
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In den Android-Einstellungen geht man auf «Benachrichtigungen» -> «Sperrbildschirmbenachrichtigungen» (Je nach Hersteller kann die Option leicht anders heissen).
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Ob es eine Vorschau von Benachrichtigungen geben soll, lässt sich auch indivduell festlegen. Auf iOS scrollt man dazu in den Einstellungen zu der gewünschten App, wählt diese aus und geht dann zu «Vorschauen zeigen».
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Bei nicht sensiblen Apps, etwa solche für Nachrichten oder Sportergebnisse, kann man dann auswählen, dass die Vorschau einer Benachrichtigung auch im gesperrten Zustand angezeigt wird.
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Auf Android in den Einstellungen einfach bei «Benachrichtungen» eine einzelne App auswählen und die Vorschau bei gesperrtem Gerät anpassen.
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Regelmässig sollten auch die Berechtigungen überprüft werden, die man Apps gewährt hat. Bei iOS geht das in den Einstellungen unter «Datenschutz». Hier lässt sich für eine einzelne Berechtigung sehen, welche Apps sie nutzen können.
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Bei Android findet sich die entsprechende Einstellung unter «Apps» -> «Berechtigungen».
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Hier kann man dann auch ganz einfach einzelnen Apps den Zugriff auf eine bestimmte Berechtigung entziehen.
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Auf iOS kann man in den Einstellungen unten auch einzelne Apps aufrufen und gegebenenfalls Berechtigungen entziehen.
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Der Werbeverfolgung kann man auch Einhalt gebieten. Auf iOS ruft man dazu «Datenschutz» -> «Werbung» auf. Hier kann man zum einen die personalierte Werbung deaktivieren, als auch die «Ad-ID» zurücksetzen, mit der man von Werbetreibenden verfolgt werden kann. Letzteres sollte in regelmässigen Abständen geschehen.
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Auf Android findet sich diese Einstellung unter «Google» -> «Werbung».
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Auch hier lässt sich die «Werbe-ID» zurücksetzen.
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Generell sind die Möglichkeiten zur Verfolgung bei Android-Geräten aber deutlich ausgesprägter. Deshalb muss man auch in den Konto-Einstellungen des Google-Accounts darauf achten, dass möglichst wenig Daten gesammelt werden.
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