Erste Wahl war ungültigAmazon-Mitarbeiter stimmen erneut über Gewerkschafts-Frage ab
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12.1.2022 - 12:34
Die Abstimmung über die Etablierung einer Gewerkschaft in einem Amazon-Lieferzentrum in Alabama muss wiederholt werden. Der Tech-Gigant hatte die Stimmabgabe unrechtmässig beeinflusst.
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12.01.2022, 12:34
12.01.2022, 15:35
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Der Online-Riese Amazon muss ein weiteres Votum über eine erste Gewerkschaftsvertretung in den USA über sich ergehen lassen. Vom 4. Februar bis zum 25. März können die Beschäftigten eines Logistiklagers in Bessemer im Bundesstaat Alabama erneut abstimmen, ob sie sich der Handelsgewerkschaft RWDSU anschliessen.
Das teilte die Arbeitsschutzbehörde National Labor Relations Board NLRB am Dienstag mit. Sollten die Mitarbeiter*innen sich dafür aussprechen, würde erstmals eine US-Gewerkschaft Einzug bei Amazon erhalten. Die Briefwahlstimmen sollen am 28. März ausgezählt werden.
Amazon beeinflusste Wahl
Eigentlich war die Initiative der RWDSU in Bessemer im vergangenen Jahr bereits gescheitert, es kamen bei Weitem nicht genug Stimmen zusammen. Doch die Aufseher*innen des NLRB waren nach Beschwerden der Gewerkschaft zu dem Schluss gekommen, dass Amazon die Wahl auf unzulässige Weise beeinflusst habe und deshalb erneut abgestimmt werden müsse.
Kontrovers war etwa, dass der Konzern selbst einen Briefkasten zur Stimmabgabe am Werk aufgestellt hatte. Dies wurde vom NLRB als verbotene Einmischung gewertet, da es Mitarbeiter*innen den Eindruck vermittelt haben könnte, von Amazon überwacht zu werden.