Mit Stift bedienbar Apple drängt mit neuem iPad in den Bildungsmarkt

dpa/dj

28.3.2018

Apple will den Platz im digitalisierten Klassenzimmer nicht Rivalen wie Google und Microsoft überlassen. Der iPhone-Konzern setzt dabei auf sein iPad - auf dem man jetzt schon in der günstigsten Version einen digitalen Stift nutzen kann.

Apple will mit einem verbesserten Modell seines iPad-Tablets stärker in Schulen Fuss fassen. Das Gerät unterstützt jetzt auch den Apple-Stift, der bisher nur mit den teureren Pro-Modellen funktionierte, kündigte der Konzern in Chicago an.

Die neue iPad-Version wird in der Schweiz ab 379 Franken verkauft. Für Bildungseinrichtungen bietet Apple vergünstigte Konditionen an. In den USA liegt der Startpreis bei 329 Dollar für Verbraucher und 299 Dollar für Schulen.

Neue Hausaufgaben-App

Zudem gibt es neue Software, über die Lehrer mit ihren Klassen digital arbeiten können. Die App «Schoolwork» ist dazu da, um zum Beispiel Lernmaterial und digitale Hausaufgaben zu verteilen und den Lernfortschritt zu kontrollieren. Mit dem Stift können dann Anmerkungen oder Zeichnungen in Texten und Bildern platziert werden. Für Lehrer gibt es zudem die App «Classroom» für Mac-Computer, mit der sie die Arbeit in der Klasse koordinieren können. Über die Software-Schnittstelle «ClassKit» können Entwickler ihre Programme einbinden. Für kreative Aufgaben stellt Apple Musik- und Videobearbeitungs-Programme bereit.

Für Schulen lässt Apple auch erstmals einen einfachen Profil-Wechsel auf den iPads zu - es reicht nur, Benutzername und Passwort einzugeben. Normalerweise sind iPhones und iPads fest an ein Apple-Nutzerprofil gebunden. Das kostenlose Speichervolumen auf Apples iCloud-Servern für Schüler wurde von bisher 5 Gigabyte auf 200 Gigabyte erhöht.

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Augmented Reality wird ermöglicht

Die Kombination aus Stift und Apples schnellem A10-Prozessor soll auch Augmented-Reality-Anwendungen wie zum Beispiel das virtuelle Sezieren eines Froschs auf dem Bildschirm erlauben. Apple-Manager Greg Joswiak betonte, dass solche Anwendungen mit anderen in Schulen gängigen Computer-Geräten nicht möglich seien.

Im für Apple wichtigen US-Markt hat inzwischen Google mit seinen günstigen Chromebook-Laptops und kostenlosen Web-Anwendungen für E-Mail oder Textverarbeitung die Führung übernommen. Nach Berechnung der Marktforschungsfirma FutureSource Consulting machen Chromebooks im dritten Quartal 2017 rund 60 Prozent der in US-Schulen eingeführten Computer aus. Apples iPads kamen demnach auf zwölf Prozent. Damit habe sich ihr Marktanteil seit 2014 halbiert.

Bei den Kaufentscheidungen spiele auch der Kostendruck in den Schulen eine grosse Rolle. Der 99 Dollar bzw. Euro teure Stift gehört beim iPad nicht zum Lieferumfang dazu. In der Schweiz kostet er 109 Franken.

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