Apple bleibt vorsichtigEntwicklerkonferenz findet auch 2022 virtuell statt
Von Dirk Jacquemien
7.4.2022
Zum dritten Mal in Folge wird Apple seine Entwicklerkonferenz WWDC rein virtuell abhalten. Trotz stark sinkender Corona-Zahlen herrscht im Silicon Valley noch Ausnahmezustand.
Von Dirk Jacquemien
07.04.2022, 06:37
07.04.2022, 10:13
Dirk Jacquemien
Apple hat den Termin für seine alljährliche Entwicklerkonferenz WWDC bekannt gegeben. Diese wird vom 6. bis zum 10. Juni stattfinden, allerdings zum dritten Mal in Folge rein virtuell. Nur einige wenige ausgewählte Entwickler und Studierende werden die Keynote am Eröffnungstag live am Apple-Hauptquartier in Cupertino, Kalifornien verfolgen können.
Obwohl die Corona-Infektionszahlen in den USA stark rückläufig sind, hält Apple also am Konzept der Pandemie-Zeit fest. Die Art des Formates hat allerdings auch einige Vorteile. So ist die virtuelle Teilnahme kostenlos. Die Präsenz-WWDC 2019 kostete dagegen 1600 Dollar, zudem waren die Tickets stark begrenzt und mussten per Lotterie vergeben werden.
Erwartet wird an der WWDC vor allem die Vorstellung der neuen Apple-Betriebssysteme, etwa iOS 16. Neue Hardware war in den letzten Jahren Mangelware, aber angesichts der derzeit laufenden Runderneuerung der Mac-Reihe könnte möglicherweise ein neuer Computer im Juni Premiere feiern.
Homeoffice wird zur Norm in US-Techbranche
Die Vorsicht bei der Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen verwundert nicht. Während hierzulande eine weitgehende Rückkehr zur Prä-Corona-Arbeitskultur erwartet wird, hat zumindest bei US-Tech-Unternehmen ein permanenter Kulturwechsel bei der Büroarbeit eingesetzt.
Apple gehört dabei noch zu den konservativen Akteuren. Ab 23. Mai müssen die Mitarbeiter*innen an mindestens drei Tagen in der Woche im Büro auftauchen. Bei Google sind ebenfalls drei Tage Pflicht, aber bei Twitter, Meta und Amazon können die meisten Angestellten vollständig aus dem Homeoffice arbeiten.
Während die Unternehmensführungen meistens die volle Rückkehr zur Präsenz anstreben, stösst dies auf massiven Widerstand in der Belegschaft, weswegen fast alle Tech-Konzerne aus Angst vor Massenkündigungen bisher nicht mehr als ein Hybrid-Modell wagen.
Die Mitarbeiter*innen haben dabei durchaus Einflussmöglichkeiten. Bei hochqualifizierten IT-Fachkräften mit US-Arbeitserlaubnis herrscht Mangelware, Arbeitnehmer*innen finden schnell einen äquivalenten neuen Job, wenn ihnen die Bedingungen nicht passen.
Selbst die von Apple angestrebten drei Tage Präsenz in der Woche hat viele Mitarbeiter*innen schon entrüstet. In Online-Foren formiert sich Widerstand, wie die «New York Post» berichtet. Ein Apple-Mitarbeiter schrieb, er werde noch einmal ins Büro zurückkehren, um die Kolleg*innen zu sehen, die er seit Corona nicht mehr getroffen hatte, und dann sein Kündigungsschreiben einreichen.