Wegen CEO-Festnahme Audi verschiebt Lancierung seines Elektro-SUVs

dj

27.6.2018

Diese Zwei wird die Öffentlichkeit erstmal nicht sehen: Den Audi e-tron quattro (verspätet) und Audi-CEO Rupert Stadler (inhaftiert).
Diese Zwei wird die Öffentlichkeit erstmal nicht sehen: Den Audi e-tron quattro (verspätet) und Audi-CEO Rupert Stadler (inhaftiert).
Audi

Audi hat die Präsentation des Serienmodells seines ersten Elektro-SUVs verschoben. Grund dürfte die Inhaftierung des Firmen-Chefs sein.

Die Präsentation des e-tron quattro, dem ersten elektrisch angetriebenen SUV der Volkswagen-Tochter Audi, wird sich noch etwas verzögern. Am 30. August sollte das Serienmodell in Brüssel, wo es auch gefertigt wird, präsentiert werden. Doch daraus wird nun nichts.

Aus «organisatorischen Gründen» habe man den «Audi Summit» abgesagt. Er solle zu einem «späteren Zeitpunkt» in den USA nachgeholt werden, so Audi in einem Communiqué. Die organisatorischen Gründe dürften die Tatsache sein, dass Audi-CEO Rupert Stadler sich derzeit in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen befindet. Er war am 18. Juni wegen Verdunklungsgefahr in Untersuchungshaft genommen worden. Im Zuge des Dieselskandals wird ihm Betrug und Falschbeurkundung vorgeworfen.

Lancierung nur wenige Wochen später in San Francisco?

Der spätere Zeitpunkt könnte schon der 17. September sein, an dem Audi bereits zu einer Veranstaltung mit Bezug zur Elektromobilität nach San Francisco geladen hatte. Auch diese Einladungen wurden allerdings noch vor der Verhaftung Stadlers verschickt, so dass auch hier ein Absage möglich erscheint.

Mit dem e-tron Quattro soll Audi der Einstieg in die Elektroauto-Sparte gelingen. Nun verzögert sich das Projekt.
Mit dem e-tron Quattro soll Audi der Einstieg in die Elektroauto-Sparte gelingen. Nun verzögert sich das Projekt.
Audi

Ein Event in den USA dürfte die Sache zudem nicht zwangsläufig weniger heikel machen. Dort wurde der Dieselskandal schliesslich erstmals aufgedeckt und die US-Behörden gingen wesentlich härter gegen die Autohersteller vor als in Europa. Mehreren Volkswagen-Mitarbeiter wurde dort der Prozess gemacht, gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn besteht aktuell ein Haftbefehl. Es könnte für Manager im Volkswagen-Konzern also durchaus ein persönliches Risiko darstellen, in die USA zu reisen.

Überholen BWM und Mercedes auf der Zielgraden noch?

Es ist unklar, ob sich nur die öffentliche Vorstellung oder gleich die ganze Produktion des e-tron quattro verzögert. Audi war auf dem besten Wege den ersten Elektro-SUV eines deutschen Traditions-Herstellers auf den Markt zu bringen. Die einheimischen Konkurrenten BMW und Mercedes stehen ebenfalls kurz vor der Lancierung entsprechender Modelle.

Auf dem Audi Summit sollten dann auch die genauen technischen Details zum e-tron quattro verkündet werden. Bisher wurde bekannt, dass der e-tron quattro eine 95 kWh Batterie und drei Motoren an Bord haben soll. Die Reichweite soll knapp 400 km betragen, in Deutschland soll er rund 80'000 Euro (92'000 Franken) kosten.

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