Kühner PlanChinas Behörden sollen auf ausländische Computer verzichten
dpa/dj
9.12.2019
Im Zuge ihres Handelskrieges verfolgen die USA eine «Entkoppelung» von China. Auch Peking will seine Abhängigkeit von US-Technologie verringern – und am liebsten alles austauschen. Ist das machbar?
Chinas Behörden sollen nach einem Zeitungsbericht innerhalb von drei Jahren auf ausländische Computertechnologie oder Software verzichten. Wie die «Financial Times» berichtete, sieht eine Anweisung des Generalbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei an Regierungsbehörden und Institute vor, im kommenden Jahr schon 30 Prozent durch heimische Produkte zu ersetzen. Bis 2021 sollen noch einmal 50 Prozent und bis 2022 dann der Rest ausgetauscht werden.
Die bereits vor Monaten erlassene vertrauliche Direktive habe wegen des Zeitplans den Namen «3-5-2» erhalten, schrieb die Zeitung, die sich in dem Bericht auf das Wertpapierhaus China Securities, zwei chinesische Cyber-Security-Firmen und die internationalen Denkfabrik Eurasia berief. Es sei die erste Anweisung mit klaren Zeitvorgaben, von ausländischer auf einheimische Technologie zu wechseln.
Retourkutsche für amerikanisches Verhalten?
Das Vorgehen spiegelt amerikanische Bemühungen wider, auf den Einsatz chinesischer Ausrüstung wie zum Beispiel des Telekomriesen Huawei zu verzichten. Die USA unterstellen dem Konzern mögliche Spionage und drängen auch ihre Verbündeten, beispielsweise beim Ausbau des Telekom-Netzes auf den superschnellen 5G-Standard auf Netzwerkausrüstung von Huawei zu verzichten.
Die beiden grössten Volkswirtschaften liefern sich seit mehr als einem Jahr einen erbitterten Handelskrieg. Dabei betreiben die USA auch eine «Entkopplung» von China, das seinerseits seine Abhängigkeit von US-Technologie reduzieren will. Die Bemühungen wecken Besorgnisse unter anderem in Europa, da es damit in den Lieferketten zunehmend unterschiedliche Standards geben könnte.
Teil breiter Kampagne
Als Ergebnis der Anweisung des Zentralkomitees müssten in China viele Millionen Geräte ausgetauscht werden, wofür erhebliche Investitionen notwendig wären. Die «3-5-2»-Direktive ist laut «Financial Times» Teil einer breiteren Kampagne, wonach Regierungsbehörden und Betreiber kritischer Infrastruktur «sichere und kontrollierbare» Technologie benutzen sollen, wie es auch das Gesetz für Cyber-Sicherheit vorsieht.
Ob das «3-5-2»-Vorhaben überhaupt praktikabel und technologisch machbar ist, wird stark angezweifelt. Experten halten es für schwierig, alle Software durch heimische Versionen zu ersetzen, weil Betriebssysteme von Microsoft oder Apple in China weit verbreitet sind und auch heimische, chinesische Software darauf läuft. Zudem werden selbst chinesische Computer wie von Lenovo mit Chips amerikanischer Hersteller oder Festplatten aus Südkorea gebaut.
Wegen der US-Blockade gegen Huawei treibt der chinesische Konzern allerdings bereits ein eigenes Betriebssystem für seine Smartphones voran. Es soll Android von Google ersetzen, wenn die US-Regierung die Lieferung an Huawei in Zukunft tatsächlich verbieten sollte. Auch hat Chinas Universität für Verteidigungstechnologie ein Kylin genanntes Betriebssystem für Computer basierend auf Lynux entwickelt. Es könnte Windows ersetzen, doch laufen darauf deutlich weniger Programme.
Mit einer gewaltigen Militärparade feierte Peking den 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China am 1. Oktober.
Bild: Shen Hong/XinHua/dpa
Über 580 Panzer und andere Waffensysteme rollten über den Platz des Himmlischen Friedens.
Bild: Getty Images
Unantastbar? China präsentierte zahlreiche Flugabwehrsysteme.
Bild: Getty Images
China liess seine militärischen Muskeln spielen und zeigte neben konventionellen Waffengattungen auch seine neuen Atomraketen.
Bild: Ng Han Guan/AP/dpa
Interkontinentalraketen vom Typ «Dong Feng 41» symbolisieren die Schlagkraft Chinas. Nach Expertenangaben können sie mit bis zu zehn nuklearen Sprengköpfen bestückt werden.
Bild: Yuan Man/XinHua/dpa
Die «Dong Feng 41» («Ostwind») zählt zu den mächtigsten Raketen in der Welt. Ihre Reichweite beträgt zwischen 12'000 und 15'000 Kilometer. Binnen einer halben Stunde könnte sie die USA erreichen.
Bild: Xia Yifang/XinHua/dpa
Die «Dong Feng 17» ist dagegen eine konventionelle Mittelstreckenrakete.
Bild: Pan Yulong/XinHua/dpa
15'000 Soldaten liess Peking aus allen Bereichen der Armee aufmarschieren, hier die Marinesoldaten.
Bild: Cao Can/XinHua/dpa
Auch Frauen dienen in der chinesischen Armee.
Bild: Getty Images
Kleinere Fluggeräte blieben am Boden.
Bild: Getty Images
Grössere Hubschrauber der chinesischen Armee formten eine «70» am Himmel.
Bild: Stringer/Imaginechina via ZUMA Press/dpa
An der riesigen Militärparade nahmen mehr als 160 Flugzeuge teil: Jäger, Bomber, Radar- und Tankflugzeuge.
Bild: Getty Images
Der ganze Stolz der chinesischen Luftwaffe: Der neue Hyperschallgleiter «DL-17» soll fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen, niedrig fliegen und mit konventionellen und atomaren Sprengköpfen ausgerüstet werden.
Bild: Getty Images
Xi Jinping, Präsident von China, winkte aus einer Limousine. Bei seiner Rede sagte er, niemand könne «das chinesische Volk und die chinesische Nation auf ihrem Weg nach vorne stoppen».
Wie sexy meine KI-Freundin ist und wie schnell ich trotzdem Schluss machte
Eine Freundin kann man sich neuerdings auch ganz einfach digital zulegen. Doch für wen eignet sich die KI-Freundin und was sind die Tücken?
30.11.2023
Lockanrufe auf Whatsapp: Konsumenschützer warnen vor Rückrufen
Aktuell häufen sich Warnungen vor sogenannten Ping-Calls, besonders auf WhatsApp. Doch was steckt eigentlich dahinter? Anruferinnen und Anrufer aus verschiedenen Ländern wie Indien, dem Iran oder Mexiko lassen Ihr Handy einmal klingeln und legen dann auf. Ziel ist es, zu einem Rückruf zu verleiten, warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Hinter diesen Anrufen verbergen sich oft Betrugsversuche. Die Maschen sind vielfältig – von der Aufforderung, sensible Daten preiszugeben, bis hin zu Geldforderungen oder dem Versuch, Ihren WhatsApp-Account zu übernehmen.
Betroffene erkennen Ping-Calls an den Ländervorwahlen etwa für Indien (+91), den Iran (+98) oder Mexiko (+52). In keinem Fall sollte man die unbekannten Nummern zurückrufen.
Verbraucherschützerinnen und -schützer raten Betroffenen dazu, Anrufe von Unbekannt einfach in der App zu blockieren. Das klappt in den Whatsapp-Einstellungen. Danach werden nur noch Anrufe von eingespeicherten Kontakten durchgelassen.
22.02.2024
Elternabend – Das erste Smartphone für mein Kind
Das Smartphone ist für Kinder und Jugendliche ein unverzichtbarer Begleiter. Doch es birgt auch Gefahren wie Cybermobbing, Sucht und der Zugang zu unangemessenem Inhalt. Medienpädagogen diskutieren mit dem Publikum über Chancen und Risiken.
15.11.2023
Wie sexy meine KI-Freundin ist und wie schnell ich trotzdem Schluss machte
Lockanrufe auf Whatsapp: Konsumenschützer warnen vor Rückrufen