Datenschutz Darum schickten Nokia-Handys Daten nach China

dj

26.3.2019

Kommunizierte mit China: Das Nokia 7 Plus.
Kommunizierte mit China: Das Nokia 7 Plus.
HMD Global

Hersteller HMD Global hat erklärt, warum sein Nokia 7 Plus Nutzerdaten nach China schickte.

Das Senden von Daten eines Nokia 7 Plus nach China sei ein unabsichtlicher Fehler gewesen, wie Hersteller HMD Global nun erklärte. Auf einigen verkauften Geräten sei versehentlich die Aktivierungssoftware für China installiert gewesen, weshalb das Smartphone versuchte, Kontakt mit chinesischen Servern aufzunehmen.

Letzte Woche wurde das Senden von Daten nach China durch einen Bericht des norwegischen Sender NRK bekannt. Bei jeder Entsperrung eines Nokia 7 Plus wurde demzufolge Standortdaten sowie MAC- und IMEI-Nummer nach China geschickt. HMD Global sagt nun, man habe diesen Fehler bereits im Februar bemerkt und behoben. Andere Nokia-Geräte seien nicht betroffen gewesen

Mögliche Verletzung der DSGVO

Aus dem Schneider ist HMD Global aber noch nicht. Der zuständige finnischen Datenschutzbeauftragte kündigte an, Ermittlungen aufnehmen zu wollen. Gegenüber NRK äusserte Reijo Aarnio den Verdacht, dass hier ein Verstoss gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vorliegen würde

In seiner Stellungnahme hat HMD Global die eigenen Datenschutzpraktiken erläutert. Man versende bei der Einrichtung eines neuen Smartphone Daten, um etwa die Gewährleistung des Geräts zu aktivieren. Aufgrund lokaler Gesetze würden in China verkaufte Smartphones dafür mit chinesischen Servern kommunizieren. Alle ausserhalb Chinas erworbenen Geräte würden sich bei Aktivierung jedoch ausschliesslich mit einem Server in Singapur verbinden. Hierbei würden alle Vorschriften der DSGVO eingehalten, so HMD Global.

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