Häufiger Fehler Darum sollten Sie Ihr Smartphone nicht nachts aufladen

Dirk Jacquemien

6.11.2017

Während man in der Nacht von einem ewig haltenden Akku träumt, hängt das Smartphone am Strom. Schliesslich soll es am Morgen wieder topfit sein. Doch genau dieses Auflade-Ritual sollte man sich abgewöhnen.

Nach einem langen Tag ist der Smartphone-Akku am Abend fast leer, doch noch geht das Handy nicht an die Steckdose: Schliesslich will vor dem Schlafengehen noch das eine oder andere Bild verschickt oder die News gecheckt werden.

Man kann das Smartphone ja über Nacht aufladen, um den nächsten Tag wieder mit vollem Akku anzufangen.

Dagegen spricht erst einmal nichts. Bei allen modernen Elektrogeräten wird das Laden automatisch gestoppt, sobald der Akku zu 100% aufgeladen ist. Sie müssen also nicht befürchten, dass sich der Akku «überlädt» oder etwa gar in Flammen aufgeht.

Trotz allem: Nachts aufladen ist unklug

Aber natürlich verbraucht ein Smartphone auch im Ruhezustand noch eine gewisse Menge Strom, schliesslich bleiben ja Mobilfunkverbindung, WLAN oder ähnliches weiterhin aktiv. Im Laufe einer Nacht wird daher immer wieder minimal Strom aufgeladen, um wieder auf die hundertprozentige Ladung zu gelangen.

Und diese Vorgänge können auf Dauer den Akku strapazieren, wie «Time» berichtet. Denn moderne Lithium-Ionen haben nur eine begrenzte Zahl von Ladezyklen in sich, bevor sie an Kapazität verlieren. Die vielen Mini-Zyklen in der Nacht summieren sich da schnell.

Ab und zu das Smartphone nachts aufzuladen, wird natürlich noch nicht zu merklichen Beeinträchtigungen Ihres Akkus führen. Aber wenn möglich, sollten Sie das Handy eher tagsüber aufladen und es bei Erreichen der vollen Ladung vom Strom nehmen. So verhelfen Sie Ihrem Akku zu einem langen Leben. Dazu haben wir folgende Tipps und noch mehr in der Bildergalerie.

Tipp 1: Akkusünder identifizieren, Stromsparmodus einschalten

Für das vorzeitige Aus des Akkus kann auch eine bestimmte App verantwortlich sein. Eventuelle Übeltäter lassen sich in den iOS-Einstellungen unter «Batterie» identifizieren. Ist hier eine App, vor allem durch Hintergrundaktivität, für besonders viel Batterienutzung verantwortlich, sollten Sie die Deinstallation in Betracht ziehen. Im gleichen Menü lässt sich zudem der «Stromsparmodus» aktivieren, der einige batterieintensive Aktivitäten einschränkt.

Auch auf Android kann man sehen, welche Apps besonders viel Strom verbrauchen. Das geht in den Einstellungen unter «Akku» -> «Akkuverbrauch anzeigen». Smartphones vieler Android-Hersteller haben ebenfalls einen Stromsparmodus, bei Sony-Handys beispielsweise heisst dieser «Stamina-Modus».

Tipp 2: Bildschirmhelligkeit runterschrauben

Der Bildschirm ist für einen Grossteil des Batterieverbrauchs verantwortlich. Wenn man das Handy also nicht gerade in der prallen Sonne nutzt, sollte man die Helligkeit herunterschrauben.

Tipp 3: WLAN/LTE/Bluetooth/GPS abschalten

Die zahlreiche Methoden, mit denen sich Ihr Smartphone mit der Welt verbindet, verbrauchen alle kostbare Akkukapazität. Auf der Autobahn braucht man kein WLAN und wer keine kabellosen Kopfhörer nutzt, hat wahrscheinlich auch keine Verwendung für Bluetooth. Das schnelle Internet LTE ist eigentlich auch nur nötig, wenn man unterwegs Videos schauen will und auch im Hintergrund aktives GPS kann die Batterie schnell leer saugen.

WLAN und Bluetooth lässt sich auf Android im Kontrollzentrum ausschalten. Bei iOS muss man ab Version 11 direkt in die Einstellungen gehen. Um LTE auf iPhones zu deaktivieren, gehen Sie in die Einstellungen zu «Mobiles Netz» -> «Datenoptionen». Bei Android findet sich diese Option in den Einstellungen unter «Drahtlos & Netzwerke» -> «Mobilfunknetze» -> «Bevorzugter Netzwerktyp».

GPS schaltet man in den iOS-Einstellungen unter «Datenschutz» -> «Ortungsdienste» aus. Bei Android muss man dazu in den Einstellungen zu «Standort» gehen und den Regler bei «An» umlegen.

Tipp 4: Flugmodus nutzen

Benutzen Sie das Handy längere Zeit nicht, etwa im Kino oder während Sie schlafen, sollten Sie das Smartphone daher durchaus in den Flugmodus schalten. Danach sind alle Verbindungen gekappt. Dadurch, dass das Telefon dann nicht ständig nach verfügbaren Netzwerken scannt, bleibt auch der Akku länger frisch.

Tipp 5: Powerbank oder Akkuhülle zulegen

Um das Smartphone länger nutzen zu können, gibt es natürlich auch die Option sich eine externe Batterie beziehungsweise Powerbank oder eine Akkuhülle beziehungsweise Battery Case zuzulegen. Kleinere Powerbanks gibt es bereits ab rund 10 Franken und passende Akkuhüllen sind für viele der populärsten Smartphones erhältlich. Diese kosten meist um die 30 bis 40 Franken.

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