No Man's Sky Next Update «No Man's Sky» Next Update: Löst das «grösste Game aller Zeiten» endlich sein Versprechen ein?

dj/pal

24.7.2018

Bei No Man's Sky gibt es 18'446'744'073'709'551'616 verschiedene Planeten zu erkunden. Mit dem «Next»-Update kommt ein kooperativer Multiplayer-Modus hinzu. Wird das kontroverse Spiel zwei Jahre nach seiner Lancierung endlich gut?
Bei No Man's Sky gibt es 18'446'744'073'709'551'616 verschiedene Planeten zu erkunden. Mit dem «Next»-Update kommt ein kooperativer Multiplayer-Modus hinzu. Wird das kontroverse Spiel zwei Jahre nach seiner Lancierung endlich gut?
Hello Games

«No Man’s Sky» wurde von seiner Veröffentlichung als «grösstes Game aller Zeiten» gehypt und enttäuschte auf ganzer Linie. Ein grosses Update am 24. Juli verspricht nun die damaligen Versprechungen endlich zu erfüllen.

Vor der Veröffentlichung von «No Man’s Sky» im August 2016 kannte der Hype kaum Grenzen. Das Open World-Weltraumspiel fand sich auf Listen zu meisterwarteten Videospielen ganz oben, angefeuert durch vorab veröffentlichte Screenshots und Videos und dem Versprechen eines schier unendlichen Spieluniversums.

Im Spiel gibt es 18'446'744'073'709'551'616 verschiedene Planeten zu erkunden. Diese wurden allerdings nicht von den Entwicklern einzeln per Hand entworfen, sondern werden von einem Algorithmus automatisch erzeugt, ebenso wie die Flora und Fauna auf diesen Welten. Diese theoretische Vielfalt, gepaart mit vollmundigen Ankündigungen der Entwickler, liessen auf ein wahrlich revolutionäres Videospiel hoffen.

Doch die Realität war für Spieler ernüchternd: Viele versprochene Features, etwa ein Multiplayer-Modus, schafften es nicht in die finale Version. Und diese 18 Trillionen verschiedener, durch Algorithmen erzeugten Welten entpuppten sich schnell als ziemlich langweilig, weil sie aus den immer gleichen Komponenten scheinbar zufällig zusammengewürfelt wurden. Der Spieler verbrachte die meiste Zeit mit repetitivem Ressourcen sammeln, allein auf weiter Flur auf oft kargen Welten voller Déjà-vu-Erlebnisse. Man mag debattieren, ob vielleicht nicht gerade das die echte Realität im Weltall wiederspiegelt. Für ein Spiel allerdings war's nicht fesselnd genug.

Morddrohungen wegen fehlender Schmetterlinge

Die Kritiken der Fachpresse zu «No Man’s Sky» waren nach der Lancierung zwar mittelmässig bis leicht positiv, die Reaktionen vieler Gamer hingegen vernichtend. Entwickler Hello Games und vor allem dessen Chef Sean Murray wurden Täuschung und gar böse Absicht vorgeworfen.

Chef-Entwickler Sean Murray hat vor der Lancierung viel versprochen, das nicht eingehalten wurde.
Chef-Entwickler Sean Murray hat vor der Lancierung viel versprochen, das nicht eingehalten wurde.
Getty Images

Zudem gab es massive Anfeindungen und gar Todesdrohungen, wie Murray dem «Guardian» erzählte. Sogar wegen eines Schmetterlings, der in einen Vorab-Trailer auftauchte, aber nicht im finalen Spiel eingebaut wurde, hätte es eine Todesdrohung gegeben, so Murray. In die Monaten nach der Lancierung war Hello Games im ständigen Kontakt mit Scotland Yard.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Trotz des anfänglichen «Shitstorms» hat sich um «No Man’s Sky» eine kleine aber treue Fangemeinde gebildet. Und im Gegensatz zu vielen anderen Entwicklern hat Hello Games seine Kreation in den vergangenen zwei Jahren mit regelmässigen, kostenlosen Updates ausgestattet, die das Spiel näher an das ursprünglich versprochene Ideal führen sollen.

So kann man nach Updates nun Basen errichten, Landwirtschaft betreiben und sich mit Landfahrzeugen fortbewegen. Zudem kam eine neue Story sowie ein simpler Multiplayer-Modus hinzu. Das heute veröffentlichte «Next»-Update soll aber das bis dato grösste werden.

Das bringt das Next-Update

Grosser Fokus des Updates ist ein umfangreicher Multiplayer-Modus. Mit einer Koop-Funktion, bei der Spieler zusammen erkunden und kämpfen können, bekommt «No Man’s Sky» ein bei anderen Online-Spielen schon lange weit verbreitetes Feature. Bis zu vier Spieler können zusammen durchs Weltall reisen.

Ausserdem wird das Spiel optisch etwas überarbeitet und neu hat man die Möglichkeit, in der dritten Person zu spielen — wie eigentlich üblich bei Open World-Spielen. Das soll vor allem der Übersicht beim Bauen von Gebäuden dienen. Schliesslich soll es ab sofort jede Woche weitere Updates mit neuen Features und kurzen Missionen geben, zudem wurde der öffentliche «Galactic Atlas» lanciert, wo Spieler spannende Entdeckungen eintragen können.

Gigantische Welt bleibt weitgehend unentdeckt

Mit dem Multiplayer-Modus soll dann auch die Welt von «No Man’s Sky» gefühlt  etwas näher zusammenrücken. Obwohl schon bisher aller Spieler das selbe Universum erkundeten, ist es bei 18 Trillionen Planeten verschwindend unwahrscheinlich, dass sich zwei Spieler per Zufall auf der selben Welt wiederfanden – auch bei geschätzten drei Millionen Spielern. Natürlich wird man die Funktion erhalten, seine Freunde auf einen bestimmten Planeten zu beamen. Sonst wäre nur schon ein Rendez-Vous eine Herausforderung.

In der Tat wurde die überragende Mehrheit der Planeten bisher noch nie von einem Spieler besucht. Auf Reddit wurde versucht, grob zu schätzen, wieviele Welten bereits entdeckt wurden, wenn man von durchschnittlichen 300 Entdeckungen pro Spieler über die letzten zwei Jahre ausgeht: Wohl deutlich weniger als 0,0000001%.

Selbst für Hardcore-Gamer ist es daher mit heutigen Mitteln unmöglich, mehr als nur einen winzigen Bruchteil des «No-Man’s-Sky»-Universums zu erkunden. Aber mit dem neusten Update befinden sich die Spieler immerhin nicht mehr ganz alleine in diesen «unendlichen Weiten».

Sind Gamer krank? WHO löst Kontroverse aus

Zurück zur Startseite