Reparieren statt wegwerfen Hier bekommen Handys ein zweites Leben

Laurent Seematter (Swisscom Storys)

12.2.2018

Um gebrauchte Mobiltelefone weiterzuverkaufen und zu verwerten, arbeitet Swisscom eng mit zwei Partnern in der Westschweiz zusammen. Swisscom Storys war zu Besuch in der Werkstatt der Ausbildungsfirma «Réalise» in Genf.

Mit einer Uhrmacherlupe auf dem Auge beugt sich der Techniker über ein in die Jahre gekommenes Schmuckstück der Mobiltelefonie. «Zuerst müssen wir von jedem Gerät die IMEI-Nummer ermitteln. Das ist manchmal echte Detektivarbeit», erklärt Massimo, Techniker bei «Réalise» in Genf. Nachdem jedes einzelne Gerät in der Datenbank erfasst ist, wird es gründlich gereinigt. Dann folgt die kritische Diagnostikphase: technische Prüfung, Datenlöschung und Einschätzung des Allgemeinzustandes des Apparates. «Sehen Sie hier diese Kerben? So können wir es nicht im Premiumsegment weiterverkaufen», bedauert Massimo.

«Mit unserem Konzept der Kreislaufwirtschaft fördern wir nicht nur den Wiederverkauf und das Recycling gebrauchter Telefone, sondern bevorzugen auch die Zusammenarbeit mit Schweizer Akteuren.» Jérôme Grandgirard, Country Manager RS Switzerland

Kreislaufwirtschaft: Alle haben etwas davon

Ehe die von Swisscom gesammelten Telefone ihr zweites Leben anfangen oder zur Rückgewinnung der Rohstoffe ausscheiden, werden sie von den Experten der gesellschaftlich engagierten Ausbildungsfirma «Réalise» untersucht. «Mit unserem Konzept der Kreislaufwirtschaft fördern wir nicht nur den Wiederverkauf und das Recycling gebrauchter Telefone, sondern bevorzugen auch die Zusammenarbeit mit Schweizer Akteuren, um Stellen lokal zu schaffen und die Umweltbelastung des Transportes zu minimieren», erklärt Jérôme Grandgirard, Country Manager beim Swisscom-Partner RS Switzerland.

Die wiederaufbereiteten Smartphones von RS Switzerland sind neu ausgestattet und haben eine Garantie von zwölf Monaten.
Die wiederaufbereiteten Smartphones von RS Switzerland sind neu ausgestattet und haben eine Garantie von zwölf Monaten.
Mark Henley

«Von den 8000 Telefonen, die wir im Durchschnitt monatlich bearbeiten, stammt ungefähr ein Drittel aus dem Programm Mobile Bonus. Dabei handelt es sich um neuwertige Smartphones in gutem bis sehr gutem Zustand, die wir den Kunden direkt über den Swisscom Shop oder die Mobile Bonus Website abkaufen», erklärt Jérôme Grandgirard. Ein Teil der Telefone erhält sein Team auch von Geschäftskunden. «Alle Geräte durchlaufen verschiedene Tests, bevor sie auf unserer Plattform oder über die M-Budget-Website zum Weiterverkauf angeboten werden», führt Jérôme Grandgirard weiter.

Da viele Benutzer ihr Handy bereits nach 18 oder 24 Monaten wechseln, verkauft der Online-Shop von Recommerce die Modelle 6 und 7 des iPhones und des Samsung Galaxys zu unschlagbar günstigen Preisen. Die Secondhand-Geräte sind mit einer neuen, zwölfmonatigen Garantie versehen. Der Kauf birgt kein grösseres Risiko, als der Erwerb eines neuen Smartphones.

Auch «steinzeitliche» Mobiltelefone werden verwertet

Im Raum direkt neben den glamourösen Bildschirmen moderner Smartphones stapelt sich eine Sammlung von Geräten aus der «Steinzeit» der Mobiltelefonie: Faltbare Nokias erinnern an den Beginn des Millenniums und rufen ein nostalgisches Gefühl hervor. Hier und dort erblickt man auch uralte Tablets und sogar einen elektronischen Terminplaner der ersten Stunde. «Telefone ohne Kamera und solche mit vorstehender Antenne landen im Behälter zur Rohstoffverwertung», erzählt Modesto, der die Telefone aus der Swisscom-Aktion Mobile Aid aufbereitet. Diejenigen die noch funktionieren, werden in Sets weiterverkauft.

Ältere Smartphones werden in Sets verkauft. Der Erlös wird ans Hilfswerk SOS Kinderdorf gespendet.
Ältere Smartphones werden in Sets verkauft. Der Erlös wird ans Hilfswerk SOS Kinderdorf gespendet.
Mark Henley

Jérôme Grandgirard fügt hinzu, dass es sich im Allgemeinen bei diesen Geräten um ältere Telefone handelt, die jahrelang in einer Schublade herumlagen, bevor sie an der Swisscom-Sammelstelle abgegeben wurden: «Die Kunden spenden diese Geräte an Swisscom und so bleibt sie die Eigentümerin der Apparate, bis wir auf den internationalen Märkten Käufer finden. Swisscom spendet daraufhin den Verkaufserlös dem Hilfswerk SOS Kinderdorf.»

Laut der Organisation Swico Recycling, die in der Schweiz für das Sammeln und Recycling von elektrischen und elektronischen Geräten zuständig ist, wird nur ungefähr eines von fünf Mobiltelefonen wiederverwertet. Sei es mit einem zweiten Leben dank Weiterverkauf oder der Verwertung der Rohstoffe, das Recycling gebrauchter Mobiltelefone ist auf jeden Fall eine positive Geste, sowohl für die Umwelt als auch für die Kinder, die von der Initiative Mobile Aid profitieren.

Um mehr über die Rückgewinnung von Rohstoffen zu erfahren, die in alten Mobiltelefonen enthalten sind, lesen Sie auch den Storys-Artikel «Ungeahnte Schätze in Schweizer Schubladen.»

Service: Mobile Aid oder Mobile Bonus?

Wer sich entscheidet, sein altes Smartphone weiterzuverkaufen oder zu spenden, sollte das Gerät auf jeden Fall aus dem Google-Konto oder der Apple-iCloud entfernen. Dann unbedingt auch die Ortungsfunktion deaktivieren, sonst bleibt der Zugriff auf das Telefon blockiert und die Techniker können die persönlichen Daten nicht löschen und das Gerät nicht zurücksetzen – beides unabdingbare Schritte vor dem Weiterverkauf.

Für die Verwertung von gebrauchten Mobiltelefonen bietet Swisscom zwei Möglichkeiten an.

Mobile Aid: Mit der Spende Ihres alten Handys unterstützen Sie das Hilfswerk SOS-Kinderdorf. Falls Ihr Gerät noch relativ modern ist, geben Sie es direkt einem Mitarbeiter des Shops ab. Ältere Modelle können Sie in den Recycling-Behälter werfen.
Mobile Bonus: Mit dieser Dienstleistung erhalten Sie einen Teil des Kaufpreises Ihres gebrauchten Smartphones zurück. Besuchen Sie die Website Mobile Bonus, um zu erfahren, wie viel Ihr Handy noch wert ist.

Hinweis: Bluewin ist ein Produkt der Swisscom (Schweiz) AG. Die Bluewin-Redaktion berichtet regelmässig über neue Produkte und Dienstleistungen von Swisscom.

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