Die AufseherDie Netz-Aufseher des Operation Control Center Zürich
Christoph Widmer
7.4.2018
Die Netz-Aufseher des Operation Control Center Zürich
Das Operation Control Center in Zürich: Von hier aus wird das Swisscom-Netz Tag und Nacht überwacht.
Bild: Luca Zanier
Der Schichtleiter bewilligt Pausen - oder verbietet sie, wenn Not am Mann ist.
Bild: Luca Zanier
Am OCC werden Strategien für den besseren Betrieb entwickelt und umgesetzt.
Bild: Luca Zanier
Zoran Timaric erklärt, wie bei einer Störung vorgegangen wird.
Bild: Luca Zanier
Mit der Videowand überwacht das OCC sämtliche Privatkundennetze und -services.
Bild: Luca Zanier
Für den Betrieb der Swisscom-Netze hält das OCC immer wieder telefonische Absprachen.
Bild: Luca Zanier
Das Operation Control Center befindet sich in der Zürcher Binz.
Bild: Luca Zanier
Die Netz-Aufseher des Operation Control Center Zürich
Das Operation Control Center in Zürich: Von hier aus wird das Swisscom-Netz Tag und Nacht überwacht.
Bild: Luca Zanier
Der Schichtleiter bewilligt Pausen - oder verbietet sie, wenn Not am Mann ist.
Bild: Luca Zanier
Am OCC werden Strategien für den besseren Betrieb entwickelt und umgesetzt.
Bild: Luca Zanier
Zoran Timaric erklärt, wie bei einer Störung vorgegangen wird.
Bild: Luca Zanier
Mit der Videowand überwacht das OCC sämtliche Privatkundennetze und -services.
Bild: Luca Zanier
Für den Betrieb der Swisscom-Netze hält das OCC immer wieder telefonische Absprachen.
Bild: Luca Zanier
Das Operation Control Center befindet sich in der Zürcher Binz.
Bild: Luca Zanier
Im Operation Control Center Zürich (OCC) werden schweizweit die Netze, IT-Systeme und Privatkunden-Services von Swisscom überwacht und Probleme schnellstmöglich behoben. Auch als Swisscom dieses Jahr mehrere Netzausfälle melden musste, arbeiteten die Incident Manager unter Hochdruck an einer Lösung. Wir besuchten das OCC.
Zürich, Swisscom-Gebäude im Binz-Areal: Wer hier das Operation Control Center – kurz OCC – betreten will, tut das nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Den für den Gebäudeeintritt benötigten Badge gibt's nur bei Abgabe des Ausweises am verglasten Empfang; Gepäckstücke kommen in eine Materialschleuse und werden im Gebäudeinnern wieder mitgenommen – sofern das Wachpersonal die Schleuse öffnet.
Während man mit dem Lift ins 6. Stockwerk des Gebäudes hochfährt und dann den Flur entlangläuft, steigt die Spannung: In nur wenigen Augenblicken verfolgen wir das Geschehen im Herzstück von Swisscom – exklusiv, aus nächster Nähe. Doch dann: Ein ruhiges Grossraumbüro, wo die Angestellten still und konzentriert an ihren Computern arbeiten; sanfte Musik im Hintergrund sorgt ebenfalls für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Alles scheint nach einem ruhigen Montagvormittag auszusehen – ohne Vorfälle, die für Hektik sorgen könnten.
Überwachung rund um die Uhr
Im OCC Zürich werden die Netze, IT-Systeme und Swisscom-Services für Privatkunden überwacht. Rund um die Uhr sorgen insgesamt 30 Mitarbeitende dafür, dass Internet-, VoIP-, Festnetz-, Mobilfunk-, TV-Angebote etc. von Swisscom einwandfrei funktionieren. «Unser Event- und Incident-Management-Team ist für die Überwachung und Entstörung aller Infrastrukturen und Services zuständig, die von Swisscom-Privatkunden genutzt werden», erklärt Michael Gisi, Leiter des Event & Incident Management Teams im OCC Zürich.
Ein wichtiges Hilfsmittel ist die riesige Grossbildanzeige, auf welche die Angestellten von ihren Arbeitsplätzen aus blicken: Alle Alarme, die das Überwachungsnetz meldet, werden hier angezeigt. Daraufhin beginnt die Analyse: Löst beispielsweise ein Netzelement einen Alarm aus, versucht der ICT System Manager, dieses «anzupingen» – er überprüft, ob es noch erreichbar ist oder nicht. Auch klären die Angestellten ab, ob in der betroffenen Region zum Beispiel Bau- oder EW-Arbeiten im Gange sind, die für den Ausfall verantwortlich sein könnten. Bleibt das Element inaktiv, schickt das OCC mittels eines Tickets, also einer genauen Fehlerbeschreibung, und einem Auftrag direkt einen Field-Service-Techniker los, der das Element vor Ort überprüft, repariert oder austauscht. Ist es aktiv, die Ursache für die Alarme aber weiterhin unklar, geht das Ticket an einen Plattformspezialisten von Swisscom. Dieser trifft dann weitere Abklärungen.
Ruhe bewahren – wenn möglich
Plötzlich färbt sich ein Bildschirm der Grossbildanzeige rot: Bei Kurt Wullschleger, der heute das Mobile-Netz überwacht, werden Vorfälle aus unterschiedlichen Regionen angezeigt. Auch Zoran Timaric, der für Ausfälle im VoIP-Netz zuständig ist, erhält jetzt eine Meldung nach der anderen. Die ruhige Morgenstimmung verfliegt, stattdessen arbeiten die Angestellten jetzt noch konzentrierter, suchen gemeinsam nach Ursachen für die vielen Meldungen. Und Ungeduld wird geäussert: «Kurt, was ist da eigentlich los mit den ganzen Alarmen?», ruft ein Kollege. Wullschleger – bis jetzt die Ruhe selbst – entgegnet leicht gestresst: «Keine Ahnung, ich muss die Spezialisten der Voice-Plattform anrufen». Dass gerade so viel los ist, sei doch eher untypisch.
Während Wullschleger dem Problem nachgeht, findet Timaric Zeit, um von der Arbeit im OCC zu erzählen. Gerade die Schichtarbeit sei nicht immer einfach: «Privatleben? Was ist das?», witzelt er, ehe er deutlich wird: Einem Hobby wie etwa Vereinssport nachzugehen, sei wegen der Arbeitszeiten kaum möglich. Da Timaric aber schon früher Schichtarbeit geleistet hat, kann er gut damit umgehen. Schliesslich habe der Schichtbetrieb auch positive Seiten: Gerade während der Nacht, wo die Swisscom-Services nicht so stark genutzt werden, habe man auch seine ruhigen Momente.
Der Druck macht Timaric in der Regel nichts aus, er begegnet Vorfällen oft mit der nötigen Portion Humor. Dennoch gibt er zu: Die Lage während den Vorfällen der letzten Wochen, als Swisscom gleich mehrmals Ausfälle melden musste, war sehr ernst. «Da ist man schon angespannt, wenn Swisscom-Kunden über die ganze Schweiz verteilt unsere Services nicht nutzen können.» Für Teamleiter Michael Gisi ist Hektik dagegen eher ein Fremdwort: «Ich versuche trotzdem immer cool zu bleiben», sagt er. «Ich muss ehrlich sagen: technisch kann ich mit meinen Leuten nicht mithalten. Ich schaue ihnen über die Schulter, koordiniere, beobachte die Zusammenarbeit. Bei der Problembehebung verlasse ich mich aber ganz auf das Know-how meiner Mitarbeiter.» Und tatsächlich liegt jetzt eine Antwort für die vielen Alarme vor: Das BNN-Netz, das die Netzelemente überwacht, gaukelte mehrere Ausfälle vor – obwohl alle Elemente intakt waren.
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