Fakten zu «Alertswiss»«Alertswiss»: Die wichtigsten Fakten zur Katastrophenschutz-App
Dirk Jacquemien
22.10.2018
In der Schweiz ertönt der Katastrophenalarm nun auch auf dem Smartphone. Doch wie genau funktioniert «Alertswiss» – und wie sicher bleiben die Nutzerdaten dabei? «Bluewin» beantwortet die wichtigsten Fragen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat in Zusammenarbeit mit den Kantonen Alertswiss lanciert, eine Smartphone-App, die die Bürger im Katastrophenfall von Gefahren warnen soll. Sie soll das bestehende Alarmierungssystem wie etwa die Sirenen ergänzen. «Bluewin» erklärt, wie die App eingerichtet wird und was sie leistet.
Hat man das erledigt, wird man gleich beim ersten Öffnen der App durch die nötige Konfiguration geleitet. Zunächst muss man auswählen, für welchen Ort man Warnungen bekommen möchte — den aktuellen Standort, ausgewählte Kantone oder beides.
Will man Alarme am aktuellen Standort erhalten, muss man der App natürlich im nächsten Schritt erlauben, den Standort immer abzurufen. Auch für Push-Benachrichtigungen muss aktiv die Zustimmung gegeben werden.
Schliesslich kann man noch die Kantone auswählen, für die man unabhängig vom aktuellen Aufenthaltsort Benachrichtigungen erhalten will.
Wovor warnt mich die App?
Für die Auslösung eines Alarms sind die Kantonspolizeien sowie die Nationale Alarmzentrale zuständig. Gewarnt wird also vor jedem Ereignis, das eine Gefahr für Leib, Leben und Besitz der Bevölkerung darstellen könnte. Das kann ein Starkregen, ein Brand in einer Chemiefabrik bis hin zu einem Kernkraftunfall oder einem Terroranschlag sein.
In den Einstellungen können Nutzer festlegen, bei welcher Meldungsstufe sie eine Benachrichtigung bekommen, von (in abnehmender Dringlichkeit) Alarmen über Warnungen zu Informationen. Eine gewisse Ernsthaftigkeit muss aber jedem Ereignis schon zugrunde liegen: Vor einzelnen Gewittern wird es beispielsweise keine Warnung geben.
Was kann die App noch?
Alertswiss hilft ebenfalls bei der Vorbereitung auf den Katastrophenfall. So kann man etwa einen «Notfallplan» erstellen, die App leitet durch den Prozess. Hat man genug Vorräte im Haus? Wo ist die nächste Notunterkunft? Wo will man sich mit seinen Angehörigen treffen, wenn das Kommunikationssystem komplett zusammengebrochen ist?
Ausserdem gibt die App konkrete Verhaltenstipps bei bestimmten Gefahren. Wie kann man sich bei einem Erdbeben schützen? Was macht man bei einem Unfall im Kernkraftwerk? Auf diese Fragen liefert die App jeweils in einer eigenen Sektion Antworten.
Bleiben die Sirenen jetzt stumm?
Nein, Alertswiss ist explizit als Ergänzung zum bestehenden Alarmsystem via Sirenen oder den Rundfunk gedacht. Über diesen Weg wird weiterhin wie bisher Alarm ausgelöst. Mit der App werden aber zusätzliche Bevölkerungsteile angesprochen, etwa junge Menschen, Zugezogene oder Gehörlose, für die Sirenen nicht genügend Information bieten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die App auch sofort verständlich über die Art des Katastrophenfalls informiert wird. Wer weiss schon auswendig, welcher Sirenenton für welche Art Notfall steht? Bessere Information hilft Betroffenenen auch schneller und besser zu handeln.
Ist das System auch zuverlässig?
Um Nachrichten von Alertswiss zu erhalten, braucht das Smartphone natürlich eine Internetverbindung, entweder über das Mobilfunknetz oder WLAN.
Auch bei grossflächigen Stromausfällen ist eine Alarmierung noch möglich, denn die meisten Mobilfunkantennen haben eine Notstrom-Versorgung, die zumindest für eine kurze Zeit die Erreichbarkeit aufrechterhalten kann. Und nicht zu vergessen: Die bestehenden Alarmierungswege bleiben ja erhalten.
Sind meine Daten sicher?
Alle in der App eingegeben Daten bleiben auf dem Gerät. Auch die genaue Positionsangabe der Nutzer wird dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz nicht mitgeteilt: Die App teilt den Standort nur auf 30 km genau, um die kantonspezifischen Alarme zu ermöglichen.
Im Notfall-Szenario geht es um jede Minute: Die Faktoren «Zeit» und «Information» sind dann Gold wert. Zum Glück haben wir jederzeit einen kleinen Notfall-Assistenten dabei: Das Smartphone. Es versorgt uns mit Information und sorgt in brenzligen Situationen für eine gute Erreichbarkeit. Mit diesen Apps wird jedes Handy zum Katastrophenhelfer:
Bild: Rega/Bluewin
Die MeteoSchweiz-App (iOS, Android) bietet neben Wettervorhersagen für das ganze Land....
Bild: MeteoSchweiz
...auch Warnungen per Push-Alarm für Ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort an.
Bild: MeteoSchweiz
Die nächste Skisaison ist nicht mehr weit. Wer sich dann öfters abseits gesicherter Pisten aufhält, sollte sich die White Risk-App des WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF aufs Handy holen.
Bild: SLF
Die App für iOS und Android zeigt schweizweit das Lawinenrisiko an. Sie hilft zudem bei Planung von sicheren Skitouren.
Bild: SLF
Gerät man in den Bergen aber trotzdem in Not, kann die Rega-App (iOS, Android) Hilfe herbeiholen. Sie bietet eine direkte Verbindung zur Rettungsflugwacht.
Bild: Rega
Der Clou: Die App sendet bei Auslösung eines Notrufes automatisch den aktuellen Standort des Nutzers an die Einsatzzentrale. Vor allem in abgelegenen Gebieten spart man so wertvolle Zeit und der Rettungshelikopter kommt schnell an sein Ziel.
Bild: Rega
Bei Herzinfarkten oder Hirnschlägen entscheidet schnelles Handeln über Leben und Tod. Bis professionelle Hilfe vor Ort ist, kann die HELP Notfall-App der Schweizerischen Herzstiftung Ersthelfer bei lebensrettenden Massnahmen unterstützen.
Bild: Schweizerische Herzstiftung
iOS und Android bieten so genannte Notfallpässe an, die Ihnen potenziell das Leben retten können. Diese werden im Sperrbildschirm des Smartphones angezeigt und sind auch ohne Eingabe eines Codes sichtbar.
Bild: Apple
Denn sollten Sie bei einem Notfall etwa das Bewusstsein verlieren, bekommen Ersthelfer so trotzdem schnell kritische Informationen wie Ihre Blutgruppe oder eventuelle Allergien
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