Kabelgewirr vermeidenDrahtlos laden kann nicht jeder
dpa/tjb
7.5.2020
Drahtlos laden klingt gut. Kein Wunder: Schliesslich reicht eine Kontaktfläche. Lästiges Hantieren mit dem Ladekabel entfällt. Doch wie praktikabel und nachhaltig ist die Technologie wirklich?
Das Smartphone ohne Kabelsalat aufladen? Ist mittlerweile möglich. Auch Kopfhörer, Smartwatches und andere elektronische Geräte können heutzutage steckerlos mit Energie versorgt werden – dem Elektromagnetismus sei Dank.
«Induktives Laden ist vereinfacht gesagt der berührungslose Transfer von elektrischer Energie mittels elektromagnetischer Felder», erklärt Ralf Petri vom Elektrotechnik-Verband VDE. Dabei würden zwei Spulen genutzt. Einmal im Ladegerät, das ein elektromagnetisches Feld erzeugt, und einmal im Empfängergerät, das dieses Feld zurück in Strom wandelt. «Prominentestes Beispiel sind sicherlich die elektrische Zahnbürste im Bad und aktuelle Smartphones.»
Im Induktions-Alltag spiele vor allem der Qi-Standard eine Rolle, sagt Sebastian Klöss vom IT-Branchenverband Bitkom. «Gerade mit diesem kommen Endnutzer in Kontakt.» Hinter Qi, dem chinesischen Wort für Lebensenergie, stehe das Wireless Power Consortium (WPC), an dem sich etwa zahlreiche Smartphone-Hersteller beteiligen.
Auf Ladegeschwindigkeit achten
«Vor allem hochpreisige High-End-Smartphones sind für induktives Laden vorbereitet», erklärt Robin Brand vom Fachmagazin «c't». Aber verlassen kann man sich darauf nicht. Im Zweifel helfe vor dem Kauf ein Blick in das Datenblatt.
«Aber auch ältere Modelle, die das kabellose Laden von sich aus noch nicht unterstützen, lassen sich mit entsprechenden Ladeschalen fit fürs induktive Laden machen», erläutert Klöss. Er weist auf einen wichtigen Punkt hin: «Induktives Laden dauert etwas länger als das Laden per Kabel.» Beim Kauf einer Drahtlos-Ladematte oder -Ladeschale sollte man deshalb darauf achten, ob sie schnelles Laden unterstützt, also einen höheren Ladestrom abgibt.
Robin Brand erklärt, warum: Quälend lang könne sich das drahtlose Laden mit einer 5-Watt-Station hinziehen. Einigermassen schnell liessen sich Akkus dagegen mit 15-Watt-Ladegeräten befüllen. Aber Vorsicht: «Einfach das ‹schnellere› Ladegerät zu kaufen, bringt nichts, wenn sich das Gerät nur auf langsames Drahtlosladen versteht.» Das Schnellladegerät sollte also vom Smartphone-Hersteller kommen oder explizit fürs eigene Gerät freigegeben sein.
Plattformübergreifendes Laden
Und wird beim Drahtlosladen Strom verschwendet? «Der Wirkungsgrad von induktivem Laden ist etwas geringer als beim Laden per Kabel», erklärt Sebastin Klöss. Es entstehe ein gewisser Energieverlust, der allerdings immer weiter minimiert werde.
Weil Smartphones ohnehin nicht viel Strom benötigen, beziffert Robin Brand die Kosten des Mehrbedarfs für das drahtlose Laden eines Telefons auf zwei bis drei Franken im Jahr. Sonst gebe es keine Unterschiede: «Im Leerlauf nehmen die meisten von uns getesteten Ladestationen ähnlich wenig Strom auf wie Netzteile, aber selbst die schlechten verpulvern keine vier Euro im Jahr.»
Auf der anderen Seite sieht Robin Brand im kabellosen Laden sogar Nachhaltigkeitsvorteile: «Da beim Laden kein Kabel mehr in die Ladebuchse gesteckt werden muss, verschleisst der Anschluss des Smartphones auch nicht.» Das Gerät muss also im Zweifel seltener repariert werden und steht länger im Dienst seines Besitzers.
Lieferung meist ohne Netzteil
Wer ein Ladepad oder eine Ladestation kaufen möchte, sollte sich vergewissern, dass er auch ein Gerät besitzt, das drahtlos geladen werden kann – und muss wissen, dass er oft noch ein Netzteil dazu benötigt. «Das Netzteil selbst fehlt häufig, wer eines braucht, sollte auf den Lieferumfang achten», erklärt Robin Brand vom Fachmagazin «c't». Doch da neuen Smartphones immer noch fast ausnahmslos Netzteile und Ladekabel beiliegen, dürften die meisten Haushalte gut versorgt sein.
Ein weiterer Vorteil in diesem Kontext: Mit derselben Ladestation können sowohl Android- als auch iOS-Geräte drahtlos geladen werden. Und das ist noch nicht alles. «Ob Kopfhörer, elektrische Zahnbürsten oder Computermäuse: Es gibt mittlerweile etliche Geräte, die sich drahtlos laden lassen», sagt Brand.
«Auf universellen kabellosen Ladematten, die beispielsweise den Qi-Standard unterstützen, können aber in der Regel nur Smartphones und Tablets geladen werden, ausserdem einige Ladehüllen von True-Wirelss-Kopfhörern», schränkt Klöss ein. Für die meisten anderen Geräte würden andere, individuelle Ladestandards verwendet.
Im Handel finden sich auch Ladematten und Ladestationen, auf denen gleichzeitig mehrere Geräte geladen werden können – beispielsweise mehrere Smartphones oder ein Smartphone und eine Ladeschale für Kopfhörer. «Wer solch ein Gerät möchte, sollte bei der Auswahl auf die Bezeichnung Dual Charger achten», rät Klöss. Manche dieser Modelle hätten auch eine Fläche zum Laden von Smartwatches.
Wenn der Akku lange durchhalten soll, muss man wissen was ihn belastet. Wir zeigen, wie man die Batterie bei Windows, macOS, iOS und Android analysiert.
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Windows hat ein eingebautes Features zur Analyse der Batterie. Dazu rechts auf das Windows-Symbol klicken und die Windows Powershell als Administrator öffnen. Nun «powercfg /batteryreport» eingeben und ausführen.
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Windows erstellt nun eine HTML-Datei an dem genannten Ort, die einfach mit dem Browser geöffnet werden kann. Dort finden sich Informationen zur Batterie, wie etwa die maximale Design-Kapazität und wie hoch die Kapazität tatsächlich ist.
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Hier lässt sich auch in Echtzeit nachvollziehen, wie die Batterie altert und mit jedem Zyklus ein kleines bisschen ihrer maximalen Kapazität verliert.
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Bei macOS muss für weitere Informationen zur Batterie einfach das Akkustatus-Symbol in in der oberen Leiste angeklickt werden. Falls die Batterie, wie in diesem Fall, schon angeschlagen ist, wird das hier angezeigt. Auch welche Apps besonders viel Strom verbrauchen, wird bemerkt.
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In den Systemeinstellungen «Energie sparen» kann man einstellen, wie schnell der Bildschirm abgeschaltet werden soll.
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Noch mehr Informationen gibt es, wenn man auf das Apple-Symbol oben links klickt und dann --> «Über diesen Mac» --> «Systembericht» --> «Stromversorgung» auswählt. Hier sieht man die genaue, verfügbare Kapazität und wie viele Zyklen der Akku bereits hinter sich hat.
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Bei iOS gibt es Infos zum Akku in den Einstellungen unter «Batterie»,
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Scrollt man hier etwas runter, sieht man, welche App besonders viel Strom verbraucht.
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Unter «Batteriezustand» ist zu sehen, wie viel der Originalkapazität des Akkus noch verfügbar ist. Sinkt diese zu sehr ab, aktiviert iOS einen Energiesparmodus, der die Rechenleistung des iPhones reduziert.
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Die Android-App AccuBattery liefert viele Zusatzinformationen zur Batterie. Beim ersten Öffnen muss sie sich kurz kalibrieren.
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Auf der Übersichtsseite bekommt dann eine Schätzung, wie lange der Akku bei welcher Betriebsart vermutlich durchhalten wird.
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Gibt man der App die Berechtigung dafür, kann sie auch den Stromverbrauch einzelner Apps überwachen. Hier sieht man etwa, dass Chrome bei einer Stunde Dauernutzung knapp 30 Prozent des Akkus verbrauchen würde.
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Schliesst man das Smartphone an den Strom, kann AccuBattery auch die Ladegeschwindigkeit messen. Hiermit lassen sich etwa verschiedene Ladegeräte miteinander vergleichen.
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