In 20 km Höhe Facebook testet Internet-Drohnen

dj

21.1.2019

Die Airbus Zephyr S-Drohne bei einem früheren Test,
Die Airbus Zephyr S-Drohne bei einem früheren Test,
Airbus

Zusammen mit Airbus testet Facebook in Australien offenbar still und heimlich Drohnen zur Internet-Versorgung.

Facebook arbeitet offenbar zusammen mit dem Flugzeugbauer und Rüstungskonzern Airbus an einer Drohne zur Versorgung entlegener Regionen mit Internetzugang. Das geht aus Unterlagen der australischen Luftfahrtbehörde CASA hervor, die netzpolitik.org durch eine Anfrage nach dem australischen Informationsfreiheitsgesetz bekommen hat.

Vom Flugplatz Wyndham, im fast menschenleeren Nordwesten Australiens, sollte demnach die Airbus-Drohne Zephyr in 20’000 Metern Höhe aufsteigen. Per Mikrowellenstrahlung stellt sie Verbindung zum Boden her und soll so selbst entlegene Gebiete erreichen können. Zephyr hat eine Spannweite von 25 Meter und Solarpanel an Bord. Bei einem früheren Test blieb sie nach Angaben von Airbus fast 26 Tage in der Luft

Entwickelt für Militärs

Mindestens 18 Mal trafen sich Vertreter von Airbus und der CASA im vergangenen Jahr, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Erste Flugtests der Drohne mit Facebook-Technik an Bord waren dann für November und Dezember geplant — es ist allerdings unklar, ob diese wirklich stattgefunden haben.

Zephyr S, so die aktuelle Version der bereits 2003 erstmals entwickelten Drohne, wurde bisher unter anderem vom britischen Verteidigungsministerium gekauft. Dort sollen drei Exemplare der Drohne, die als sogenannter High-Altitude Pseudo-Satellite (HAPS) klassifiziert ist, für militärische Aufklärung genutzt werden.

Facebook will Internet-Anbieter werden

Facebooks Kooperation mit Airbus ist nicht der erste und einzige Versuch des sozialen Netzwerks, selbst auch Internet-Verbindungen anzubieten. So arbeitete der Tech-Gigant unter dem Codenamen Aquila an einer selbst entwickelte Drohne. Dieses Programm wurde allerdings im Juni 2018 eingestellt.

Zuvor wollte Facebook in 2016 einen Internet-Satelliten in die Erdumlaufbahn schicken — dieser explodierte allerdings gemeinsam mit der SpaceX-Trägerrakete noch auf der Startrampe. Im Juli 2018 wurde dann bekannt, dass Facebook Anfang dieses Jahres versuchen wird, einen weiteren Satelliten namens Athena im Erdorbit zu platzieren. Google-Schwester Loon arbeitet derweil an einem gleichnamigen Heissluftballon zur Internetversorgung.

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