Bekehr' sie alle! Vatikan lanciert eigenes «Pokémon Go» mit Heiligen

pal

24.10.2018

Schnapp' sie dir alle – die Heiligen: Mit der neuen «Follow JC Go»-App, die sogar den Segen des Vatikans erhalten hat.
Schnapp' sie dir alle – die Heiligen: Mit der neuen «Follow JC Go»-App, die sogar den Segen des Vatikans erhalten hat.
Getty Images

Der Vatikan hat mit «Follow JC Go» jetzt sein eigenes «Pokémon Go», in dem Gläubige sich auf die Suche nach biblischen Charakteren machen. Im Spiel verdiente Währung kann für gute Zwecke gespendet werden.

Ein Pikachu oder Mewtu zu finden und zu fangen, hat ja durchaus seinen Reiz, deshalb begeistert «Pokémon Go» auch zwei Jahre nach seiner Lancierung noch Millionen Menschen. Doch einer katholisch-evangelischen Gruppe wäre es lieber, wenn ihre Jünger stattdessen zu Jesus Christus finden würden.

Deshalb lanciert der Vatikan nun eine eigene Variante des Smartphone-Games: Statt Monster zu schnappen, wandelt man bei «Follow JC Go» (iOS, Android) allerdings auf der Suche nach Heiligen, biblischen Charakteren und anderen religiösen Figuren, wie der «Corriere della Sera» berichtet.

Spiel-Währung spenden

Katechetisch korrekt liegt dann auch nicht der Besitz der Charaktere im Vordergrund: Zu jedem gefundenen Heiligen muss der Spieler eine Frage beantworten, dann darf er ihn oder sie in sein eigenes «e-Team», das «Evangelisationsteam» aufnehmen und damit im Spiel Aufgaben erfüllen.

Yes! Marienerscheinung gefunden: In «Follow JC Go» wandelt man auf den Pfaden der Heiligen.
Yes! Marienerscheinung gefunden: In «Follow JC Go» wandelt man auf den Pfaden der Heiligen.
Screenshot corriere.it

Wie «Pokémon Go» nutzt auch «Follow JC Go» die GPS-Koordinaten, um Standpunkt von Spieler und den Figuren zu bestimmen. Deshalb wird die Umgebung ins Spiel einbezogen: Läuft der Spieler beispielsweise an einer Kirche vorbei, wird er aufgefordert, ein Gebet zu sprechen. Erfüllte Aufgaben werden mit einer eigenen Währung im Spiel belohnt, den «Denarios», die für wohltätige Zwecke gespendet werden können.

Papst Franziskus unterstützt die Idee

Gefragt, ob Papst Franziskus bereits seinen Segen zum Spiel gegeben habe, antwortet Ricardo Grzona, Direktor der Stiftung «Ramón Pané», die das Spiel entwickelt hatte: «Wissen Sie, Franziskus ist technologisch nicht sehr interessiert. Er hat aber ehrfürchtig verstanden, was wir mit der App bezwecken wollen: Technologie mit Evangelisierung zu kombinieren».

Bislang ist das Spiel nur auf Spanisch erhältlich, doch an Übersetzungen in andere Sprachen werde gearbeitet. Ebenfalls werde die App laufend weiterentwickelt und weitere Funktionen kämen hinzu, berichtet «CruxNow». Bleibt zu hoffen, dass das Spielen von «Follow JC Go» in der Kirche wenigstens keine Strafverfolgung nach sich zieht.

Papst Franziskus in Genf

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