Anderer Blickwinkel Antikriegsspiel wird neu an Schulen unterrichtet

Dass Videospiele pädagogisch wertvoll sein können, ist schon länger bekannt. Polens Schulen gehen deshalb einen Schritt weiter und integrieren «This War of Mine» fest in den Stundenplan.

Mancher Schüler ist der festen Überzeugung, dass er beim Spielen von «Assassin's Creed»-Spielen mehr über die Geschichte der Menschheit gelernt hat als in jeder Schullektion. Tatsächlich liefern Titel der Serie wie «Origins» oder «Odyssey» ein sehr authentisches Bild vom alten Ägypten oder dem antiken Griechenland mit all seinen bekannten Persönlichkeiten und Geschehnissen.

Genau wie in Filmen oder Serien sind diese Info-Häppchen aber natürlich oft auch mit einer guten Prise Fiktion gepaart, welche in der Regel den Unterhaltungswert erhöht. 

Für einmal nicht an der Front

Nicht so beim Spiel «This War of Mine» vom Entwicklerstudio 11 Bit Studios. Bei dem mittlerweile sechsjährigen Game geht es darum, eine kleine Gruppe von Menschen in den Ruinen eines Kriegsgebietes zu steuern und sie am Leben zu halten. Dabei lernt man beispielsweise, die Zuflucht nach verwertbaren Materialien zu durchsuchen, Geröll beiseite zu räumen oder erste Gegenstände für das Überleben herzustellen.

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«This War of Mine» ist ernst, düster, aber auch unglaublich emotional und lernreich, wie beispielsweise auch der «Guardian» in einer Kritik festhielt: «Die 11 Bit Studios versuchen, etwas zu erschaffen, das einen mit einem bleibenden, emotionalen Verständnis dafür zurücklässt, was Überleben in einem Kriegsgebiet wirklich mit sich bringt. Das ist ambitioniert, aber diese Ideale wurden von der Umsetzung nicht vernachlässigt.»

Aufgrund dieser pädagogisch wertvollen Machart hat Polens Premierminister Mateusz Morawiecki gemeinsam mit dem Bildungsministerium das Spiel für den Schulunterricht empfohlen, was auch die Entwickler freut. Videospiele sind «nicht nur Kultur», sondern auch «ein ideales Medium», um ernsthafte Themen zu kommunizieren, kommentierte die polnische Spieleschmiede auf Twitter.