Computer vs. Mensch David gegen Goliath? Warum die KI Gamern nicht komplett überlegen ist

Fabian Gilgen

31.1.2019

Die KI von Google scheint für Spieler unbesiegbar.
Die KI von Google scheint für Spieler unbesiegbar.
Bild: Rubikon

Google hat mit DeepMind eine scheinbar unschlagbare KI geschaffen. Doch «Starcraft 2»-Profis bieten ihr die Stirn.

Künstliche Intelligenz (KI) ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Smartphones, Suchmaschinen oder selbstfahrende Autos sind alles Bereiche, in denen Informationen intelligent von Computern verarbeitet werden. Um dies zu ermöglichen, greifen KI-Forscher auch immer wieder gern auf Videospiele zurück.

So dient beispielsweise das Spiel «Grand Theft Auto» dazu, einer KI beizubringen, ein Auto zu steuern. Und auch das Echtzeitstrategiespiel «Starcraft 2» kommt als Lernplattform für die KI-Forschung zur Anwendung. Denn Videospiele mit strategischem Tiefgang bieten ein ideales Umfeld, die Fähigkeiten von KIs zu testen.



Jüngst wurde die KI von Google DeepMind am Spiel «Starcraft 2» ausprobiert. Diese trat gegen die eSportler TLO und MaNa vom Team Liquid an. In den ersten zehn Matches hatten die menschlichen Spieler keine Chance, was als grosser Erfolg für die KI-Forschung verbucht werden kann. Denn frühere Versionen der KI waren den menschlichen Profis in «Starcraft 2» noch weit unterlegen. Doch was macht Googles KI anders?

Im Vorfeld liess man DeepMind Matches von menschlichen Spielern anschauen. Mit den gesammelten Informationen erschuf sie dann fünf Versionen von sich selbst. Diese traten wiederholt gegeneinander an, um weitere Erfahrungen zu sammeln und sich zu optimieren. Ein menschlicher Spieler würde 200 Jahre für denselben Prozess brauchen.

Ein genereller Nachteil einer KI im Vergleich zum Menschen ist das Fehlen von emotionaler und sozialer Intelligenz. Doch im Kontext eines Videospiels ist das oft ein entscheidender Vorteil. Denn die KI muss sich nicht mit Einflüssen wie Leistungsdruck oder Nervosität herumschlagen. Deshalb kann sie sich auf das effiziente Arbeiten konzentrieren.



Auch Menschen lernen schnell

Doch trotz der zehn Niederlagen gegen die KI hat sich MaNa noch einmal konzentriert und erkannte schliesslich gewisse Muster der KI. Sie benutzte beispielsweise immer die gleichen, sehr effizienten und günstigen Einheiten. MaNa zögerte dann den letzten Match durch kleine Sticheleien solange hinaus, bis er die KI mit einem geschickten Konter aus teureren und stärkeren Einheiten besiegen konnte.

MaNas Fazit nach dem Sieg: «Für die Zukunft nehme ich mir vor, ruhiger und gelassener zu sein». Denn genau das brauche man gegen einen emotionslosen Gegner.

MaNa beweist, dass KI's doch noch nicht unfehlbar sind.

Bild: Youtube

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