«Sniper Elite 5»Dieser Schuss verfehlt sein Ziel definitiv nicht
Von Martin Abgottspon
7.6.2022
Scharfschützen, putzt eure Gewehre! «Sniper Elite 5» ist da. Für Fans der Serie ein todsicherer Schuss und für alle anderen eine mehr als willkommene Abwechslung im eher mageren Spiele-Sommer.
Von Martin Abgottspon
07.06.2022, 09:20
Martin Abgottspon
Gute Shooter-Games sind momentan rar gesät. Nach einem fulminanten Auftakt in dieses Spiele-Jahr ist es mittlerweile etwas ruhiger geworden. «Sniper Elite 5» versucht dieses Loch jetzt zu stopfen und entpuppt sich dabei als weit mehr als Lückenfüller.
Ihrem Erfolgsrezept bleiben die Entwickler auch im fünften Teil grösstenteils treu. Heisst, Geduld, leises Vorgehen und Taktieren werden in der Regel belohnt, während wilde Schiessereien meist ziemlich schnell mit dem eigenen Tod enden.
Duck dich, deck dich
Einmal mehr schlüpfst du als Spieler also in die Haut von Karl Fairburne, der auch unter dem Spitznamen «The Shadow» bekannt ist. Die Reise führt dich im fünften Teil nach Frankreich im Jahr 1944, wo die Verteidigung der Achsenmächte geschwächt werden soll, um die Invasion der Alliierten am D-Day vorzubereiten.
In acht riesigen Missionen arbeitest du langsam auf den ultimativen Showdown hin. Langsam ist dabei das entscheidende Stichwort. In der Regel ist es nämlich empfehlenswert, die Lage etwas genauer zu beobachten und im entscheidenden Moment abzudrücken oder die gegnerischen Nazis im Nahkampf leise auszuschalten. Vor allem, wer auf einem höheren Schwierigkeitsgrad spielt, wird schnell merken, dass er sich besser wie ein echter Scharfschütze verhält, wenn er bei der Operation Kraken vorankommen will.
Auffällige Parallelen zu «Hitman»
Von der Spielweise her ist «Sniper Elite 5» also wie schon seine Vorgänger eher mit «Hitman» zu vergleichen, als mit anderen Shootern im zweiten Weltkrieg wie etwa «Call of Duty». Ähnlich wie bei «Hitman» hast du als Spieler dieses Mal auch wirklich unzählige Möglichkeiten, dich über die Karten zu bewegen und die Missionen in Angriff zu nehmen.
«Sniper Elite 5» ist zweifellos der grösste Teil der Serie, so dass man für einzelne Missionskarten schon gut mal zwei Stunden oder sogar mehr einplanen muss. Natürlich hast du aber wie gewohnt immer die Mögichkeit, deinen Fortschritt auch innerhalb einer Mission zu speichern.
Die Entwickler haben so einen super Job gemacht, die bestehenden Spielemechaniken noch weiter zu verfeinern und aufzupolieren, so dass auch das Waffenhandling, die Rätsel und das getarnte Vorgehen einen Heidenspass machen. Aber auch die neuen Features dürfen sich absolut sehen lassen und geben dem Spiel nochmal eine ganz neue Dynamik.
Spannende Neuerungen im Multiplayer-Bereich
Bestes Beispiel dafür ist ist die neue Waffenanpassung. An Werkbänken, die überall in der Welt zu finden sind, kann man sein Gewehr oder Pistole modifizieren und dabei auch verschiedene Läufe, Visiere oder Schäfte ausprobieren, die dem eigenen Spielstil entgegenkommen. Je nach Mission sollte man so auch immer wieder abwägen, ob man jetzt eher mehr Reichweite benötigt oder der Schalldämpfer doch wichtiger ist.
Ebenfalls sehr gelungen ist der neue Invasions-Modus. Dieser ermöglicht es anderen Spielern, in ihre Kampagne einzugreifen und sie vom Fortschritt abzuhalten. Das erschwert die ganze Situation zwar deutlich, gibt dem tödlichen Kopftreffer aus 100 Metern aber nochmals eine ganz andere Bedeutung. Natürlich kannst du auch selbst als feindlicher Scharfschütze in die Spiele anderer Spieler eindringen.
Wer lieber zu Zweit loszieht, kann das übrigens auch tun. Alle Missionen lassen sich im Koop-Modus absolvieren und wer damit durch ist, kann sich auch noch auf die Suche nach speziellen Erfolgen und verborgenen Schätzen machen, so dass die Karten auch über längere Zeit den Spielspass nicht trüben.