«Escape from Tarkov» Dieses Spiel ist für jeden Adrenalin-Junkie einfach ein Muss

Von Martin Abgottspon

14.1.2020

Bei «Escape from Tarkov» lauert der Tod an jeder Ecke.
Bei «Escape from Tarkov» lauert der Tod an jeder Ecke.
Bild: Battlestate Games

In den letzten Wochen erfuhr ein drei Jahre altes Spiel plötzlich einen riesen Hype. So wollte auch ich wissen, ob mir bei «Escape from Tarkov» die Flucht gelingt. Herzklopfen habe ich bis jetzt.

Zusammengekauert hocke ich in der Ecke einer riesigen Lagerhalle. Eigentlich wollte ich hier bloss in Ruhe einige Kisten plündern. Nun aber höre ich von draussen Schritte. Da ich als Neuling nur mit einer Pistole ausgerüstet bin, versuche ich, eine offene Konfrontation zu vermeiden. Noch während ich überlege, wie ich den Störenfried am besten überrasche, hallen Schüsse. Ich zucke zusammen. Meiner Spielfigur ergeht es schlechter. Sie ist tot.

«Escape from Tarkov» ist brutal. Auch brutal realistisch. Ziel ist es, in den abgeriegelten Stadtteilen von Tarkov einen der Exits der Karte zu erreichen und dabei möglichst wertvolle Gegenstände mitgehen zu lassen. Zahlreiche Computergegner, aber auch andere Spieler halten einen davon ab. Besonders fies: Wer nicht lebend rauskommt, verliert sämtliche Gegenstände, die er mit sich trug. 

Wie viel Munition darf es denn sein?

Gerade als Neuling überlegt man sich deshalb besonders gut, was man in den Überlebenskampf mitbringen will. Die Verlustangst ist gross und trotzdem will man seinen Kontrahenten ja auch nicht bloss mit einem Messer ausgeliefert sein. 

Schnell lernt man aber, dass es bei «Escape from Tarkov» eben nicht nur um gutes Zielen geht, wie in manch anderem Shooter. Gute Kartenkenntnisse und Schleichfähigkeiten helfen einem oft weiter als wilde Rambo-Aktionen.

Doch selbst, wenn man nach einigen Stunden das Gefühl hat, die gefährlichen Gegenden zu kennen, und weiss, wie man zumindest mit den KI-Soldaten umgeht, bleibt noch immer das ständige Adrenalin, das den Körper durchflutet. Hinter jeder Ecke könnte ein Spieler lauern und genauso gut könnte ein Scharfschütze mich von einem der umliegenden Türme längst ins Visier genommen haben.

Bei diesem Inventar kann man zu Beginn schnell einmal den Überblick verlieren.
Bei diesem Inventar kann man zu Beginn schnell einmal den Überblick verlieren.
Bild: Battlestate Games

Garantierter Langzeitspass

Ja, das Spiel ist frustrierend. Man schafft es zu Beginn nur selten lebend raus. Doch jeder Tod bringt neue Erkenntnisse mit sich. Der Moment, wenn man einen der Ausgänge erstmals lebend erreicht, ist dafür unfassbar befriedigend.



Gelingt einem das mehrmals, beginnt das Spiel eigentlich erst so richtig. Denn «Escape from Tarkov» schafft es auf geniale Art und Weise, auch den Langzeitspass hochzuhalten. So lassen sich beispielsweise verschiedene Aufgaben für die Händler absolvieren, die einem neue Waffenteile oder auch Lebensmittel einbringen. Wasser oder Dosenthunfisch sind übrigens genauso wichtig, um nicht plötzlich dehydriert und halluzinierend über die Karten zu wandern. Realismus wird in diesem Survival-Shooter wirklich grossgeschrieben. Wer die Lage noch immer im Griff hat, beginnt seinen Unterschlupf auszubauen, wo man beispielsweise eigene Munition herstellen kann.

Der Weihnachts-Boom

Dass «Escape from Tarkov» gerade jetzt einen solchen Hype erlebt, ist zu einem grossen Teil einem aktuellen Patch zu verdanken, der zahlreiche Bugs behoben hat und neue Inhalte für Veteranen implementierte. Viele Streamer kehrten dadurch nach Tarkov zurück und verhalfen dem Spiel während der Weihnachtszeit zu sensationellen Zuschauerzahlen.

Auch nach drei Jahren befindet sich das Spiel noch immer in einer geschlossenen Beta-Phase. Auf Steam ist das Spiel noch nicht erhältlich, eine Veröffentlichung auf der Valve-Plattform soll aber noch folgen. Wann die finale Version des Games erscheint, ist ebenso offen. Wer das Spiel nutzen will, kann sich für knapp 40 Franken direkt auf der Website des Studios einen direkten Zugang kaufen.

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