Seit über zehn Jahren ermöglicht die Blockchain-Technologie digitale Kryptowährungen. Immer mehr wird sie aber auch in Spielen eingesetzt und wird in Zukunft die Besitzverhältnisse virtueller Gegenstände regeln.
Spieler verbringen in gewissen Games etliche Stunden, um dieses eine legendäre Schwert zu erhalten. Doch wenn sie es dann mal in ihren virtuellen Händen halten, besitzen sie es nicht wirklich. Sie können keinen realen Anspruch auf dieses Schwert erheben, weil es eigentlich dem Spielentwickler gehört.
In Blockchain-Games ist das anders. Denn hier besitzt der Spieler die erhaltenen Gegenstände nicht nur, sondern kann auch frei mit ihnen Handeln, da diese einen realen Wert über eine Kryptowährung wie Bitcoin oder Ether erhalten. Zusätzlich wird jeder Gegenstand einzigartig, da ihm über die Blockchain-Technologie ein Code hinterlegt ist, der nicht nur Informationen zu seinen Werten und seinem Besitzer enthält, sondern auch wer ihn vorher besessen hat. Würde diese Technologie in «Hearthstone» angewendet, könnte eine Karte massiv an Wert gewinnen, bloss weil sie mal von einem Profi in einem Meisterschaftsfinale benutzt worden ist.
Was ist eine Blockchain? Eine Blockchain ist eine Datenbank, die mit einem Buchhaltungssystem verglichen werden kann. Hier werden Informationen zu Transaktionen, Bestellungen oder Wertpapieren in einer Kette von Datensätzen lückenlos und unveränderbar gespeichert. Dass diese Informationen nicht bloss auf einem zentralen Server, sondern auf allen Rechnern der Nutzer innerhalb des Blockchain-Netzwerks gespeichert sind, macht sie besonders sicher vor Betrug oder Hacker-Angriffen.
Grosse Spiele-Entwickler haben sich aber bisher noch nicht an die Blockchain-Technologie gewagt. Auch daher fliegen Blockchain-Games noch unter dem Radar. Viele dieser Spiele legen aber den Fokus zu fest auf die Blockchain-Technologie und vernachlässigen dabei das Gameplay. So wird man zum Beispiel mit «Cryptokitties» mehr zu einem Züchter und Händler als zu einem Spieler. Denn hier geht es darum Katzen mit möglichst seltenen Eigenschaften zu züchten, zu sammeln und zu verkaufen, ohne dass man behaupten könnte, mit «Cryptokitties» ein Spiel zu spielen.
Dafür bieten solche Spiele eine Möglichkeit direkt richtiges Geld mit Handel von Gegenständen zu verdienen. So wurde die eine besonders seltene Katze in «Cryptokitties» für einen 170'000 Dollar verkauft. Solche absurden Beträge für rein virtuelle Gegenstände machen auch erst mit der Blockchain-Technologie Sinn, da man dadurch einen Besitzanspruch auf diese erheben kann.
Es gibt aber auch immer mehr Blockchain-Games mit richtigem Gameplay wie «Gods Unchained». Bei diesem Online-Kartenspiel, das an «Hearthstone» oder «Magic the Gathering» erinnert, können Karten nicht nur mühsam über zufällige Packungen erhalten werden, sondern auch direkt über den Handel mit anderen Spielern. Denn die Karten in «Gods Unchained» sind offiziell im Besitz des Spielers, der auch Anspruch auf diese erheben kann. Denn mit der Karte besitzt der Spieler auch den hinterlegten Programmier-Code, der nicht gefälscht werden kann und verifiziert, wem die Karte gehört.
Das Problem von Blockchain-Games
Auch wenn die Blockchain-Technologie Regelung von Besitzverhältnissen, Sicherheit sowie schnelle und automatische Transaktionen von Geld mit sich bringt, hat sie auch einen sehr schwierig kontrollierbaren Einfluss auf die Wirtschaft innerhalb des Spiels. Eine unausgewogene Wirtschaft kann dann schnell dazu führen, dass der Spielspass verloren geht, wenn gewisse Gegenstände unverhältnismässig teuer werden und der Preis nur durch den freien Markt bestimmt wird. Zu diesem Risiko kommt hinzu, dass Entwickler auf Umsatz verzichten müssten, den sie mit dem Verkauf von Spiel-Gegenständen erhalten.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Desperados 3 ...und freue mich auf: Ghost of Tsushima Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)