Rechtsfall Nintendo verklagt Bösewicht Bowser

Martin Abgottspon

20.4.2021

In diesem Rechtsfall ist nicht dieser Bowser involviert.
In diesem Rechtsfall ist nicht dieser Bowser involviert.
Nintendo

Normalerweise kämpft Mario unermüdlich gegen Bowser. Nun aber geht Nintendo gegen einen gleichnamigen Übeltäter aus der realen Welt vor.

M. Abgottspon

20.4.2021

Bowser ist wohl einer der bekanntesten Bösewichte überhaupt. Jeder, der  mit Mario Bekanntschaft gemacht hat, wird auch dem gepanzerten Widersacher begegnet sein. 



Aus diesem Grund klingt der vorliegende Fall fast schon wie eine Parodie. Denn ausgerechnet ein Mann mit dem Namen Gary Bowser macht Nintendo als Hacker das Leben schwer. Der Kanadier vertreibt mit seiner Organisation Team Xecuter im grossen Stil Lösungen, mit denen Nutzer Kopierschutzmechanismen auf Konsolen wie etwa der Switch umgehen und Raubkopien auf den Geräten wiedergeben können.

Schadenersatz in Millionenhöhe

Bereits im Vorjahr wurde Gary Bowser nach Angaben von Polygon verhaftet und in elf Fällen der Piraterie angeklagt. Jetzt aber legt Nintendo noch mal nach.



Im US-Bundesstaat Washington verklagt der Hersteller Bowser unter anderem wegen Urheberrechtsverletzung und Handel mit Hacking-Tools. Die Verstösse reichen gemäss Nintendo auch weit über die Switch hinaus. Bereits seit 2013 soll Bowser Hacks für Nintendo-Produkte anbieten. Dazu zählen etwa auch die 3DS und verschiedene Classic-Konsolen.

Der Hersteller verlangt nun Schadensersatz in Höhe von 2500 Dollar pro in Umlauf gebrachtem Hacking-Produkt sowie 150'000 Dollar für jedes verletzte Urheberrecht. Zudem möchte der Hersteller Bowser den künftigen Vertrieb seiner Geräte untersagen. Nintendo klagt schon seit geraumer Zeit gegen Verkäufer von Hacking-Tools und fuhr damit vor Gericht mehrfach Siege ein.