«Geistliches Opium» China kürzt Online-Spielzeit für Minderjährige drastisch

AP/toko

30.8.2021 - 20:55

Momentaufnahme einer Computer-Spielemesse vor einem Jahr in Peking.
Momentaufnahme einer Computer-Spielemesse vor einem Jahr in Peking.
AP Photo/Ng Han Guan/Keystone

China kürzt die Online-Spielzeit für Minderjährige drastisch und will damit gegen Abhängigkeit vorgehen. Minderjährige  dürfen ab Mittwoch nur noch maximal drei Stunden pro Woche Online-Spielen frönen.

30.8.2021 - 20:55

Minderjährige in China dürfen ab Mittwoch nur noch maximal drei Stunden pro Woche Online-Spielen frönen. Solche Spiele seien ihnen nur noch freitags, an Wochenenden und an öffentlichen Feiertagen gestattet, und zwar ausschliesslich in der Zeit zwischen 20.00 und 21.00 Uhr, erklärten die Behörden am Montag. Die bisherigen Vorschriften erlaubten Online-Spiele für maximal anderthalb Stunden an Werktagen und für drei Stunden an Feiertagen. Zuvor hatten staatliche Zeitungen in dem kommunistisch regierten Land Online-Spiele als «geistliches Opium» kritisiert.

Die Verordnung reiht sich in ein harscheres Vorgehen der Behörden gegen Technologie-Unternehmen, die mit ihren Angeboten wie Online-Spielen, Messaging- und Bezahl-Diensten im Alltag omnipräsent sind. Die staatliche Aufsicht hat elektronischen Handel und Online-Bildung ins Visier genommen. Im Juli wurden Profite aus Online-Nachhilfe verboten.

Anbieter Tencent hatte erst vor kurzen angekündigt, die Spielzeit für Minderjährige im Internet auf eine Stunde pro Werktag und zwei Stunden an Feiertagen zu verkürzen. Kinder unter zwölf sollten seine Spiele nicht mehr kaufen dürfen. Doch das ging den Behörden nicht weit genug. Sie kündigten jetzt auch an, die Aufsicht und Anbieter von Online-Spielen häufiger zu kontrollieren.

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