Verblüffende DemoGoogle kann Sprachassistenten Anrufe erledigen lassen
Pascal Landolt / dpa
8.5.2018
Google arbeitet daran, seine sprechende Assistenzsoftware Anrufe für die Nutzer erledigen zu lassen. Dies war nur eine der Neuerungen von der Google I/O-Konferenz, die am Dienstag in San Francisco stattfand.
Google-Chef Sundar Pichai spielte bei der Entwicklerkonferenz Google I/O Aufzeichnungen von zwei Telefongesprächen vor, die vom Google Assistant vollautomatisch mit Menschen geführt wurden. Dabei ging es darum, einen Termin beim Coiffeur und in einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren.
Assistant führt Telefonat wie ein Mensch
Während das Gespräch beim Friseur trotz einer etwas umständlichen Suche nach einem passenden Termin eher reibungslos verlief, musste die Software im Restaurant unerwartete Komplikationen bewältigen. So missverstand die Frau am anderen Ende der Leitung zunächst, um wie viele Personen und welchen Tag es ging - und dann stellte sich auch noch heraus, dass das Restaurant erst Reservierungen ab einer Gästezahl von fünf Personen annimmt. Der Assistant fragte daraufhin nach den üblichen Wartezeiten an einem Mittwoch.
Im obigen Video demonstriert der Google-Chef eine Telefon-Buchung, die der Google Assistant selbständig bei einem Coiffeursalon macht. Für die Person am anderen Ende der Leitung ist es dabei nicht erkennbar, dass es sich beim Anrufer um einen Roboter handelt. Das Gespräch verläuft ganz natürlich.
Die Funktion sei noch in Entwicklung, betonte Pichai. Er machte keine Angaben dazu, wann sie für Nutzer verfügbar sein wird. Google konkurriert mit seinem Assistant mit ähnlicher Software wie Amazons Alexa und Apples Siri. Der Internet-Konzern will dabei von Stärken bei künstlicher Intelligenz und dem Wissen seiner Suchmaschine über die Welt profitieren.
Auch bessere Bildschirm-Informationen
Schon jetzt soll der Google Assistant verstärkt nicht nur per Sprache kommunizieren, sondern auch zusätzliche Informationen auf dem Bildschirm anzeigen. Google nennt die vernetzten Lautsprecher mit zusätzlichem Bildschirm «Smart Displays».
Ab Juli sollen solche Geräte von Marken wie LG, Lenovo oder JBL auf den Markt kommen. Der Vorteil sei zum Beispiel, dass man über die Lautsprecher mit Displays auch direkt Videos etwa bei YouTube ansehen oder Videochats starten könne, sagte Produktmanagerin Lilian Rincon.
Zugleich könnte Google mit einer stärkeren Einbindung der Bildschirme das Problem lösen, dass es bei reinen Sprachassistenten keinen Platz zur Anzeige von Werbung gibt - die nach wie vor den Grossteil des Konzerngeschäfts ausmacht. Auch auf dem Smartphone soll der Google Assistant mehr visuelle Informationen anzeigen, hieß es.
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