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«Project Nightingale» Google sammelte heimlich Millionen Patientendaten

Die Daten von Millionen Patienten amerikanischer Spitäler sollen heimlich an Google weitergeleitet worden sein.
Die katholische, amerikanische Spitalkette Ascension hat die Daten von Millionen seiner Patienten an Google weitergeleitet, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte wurden über den Datentransfer informiert.
Zu den Daten gehören Name, Adresse, Geburtsdatum, Laborergebnisse, radiologische Scans, Diagnosen und mehr — kurz, das komplette Gesundheitsbild eines Menschen. Diese Daten wurden zu Googles «Project Nightingale» geschickt. Das Cloud-System mit künstlicher Intelligenz kann dann bestimmte Behandlungen empfehlen, soll aber laut «Wall Street Journal» auch dafür sorgen, dass Ascension einzelnen Patienten mehr in Rechnung stellen kann.
Alles soll gesetzeskonform sein
Über 150 Google-Mitarbeiter haben dem Bericht zufolge Zugriff auf die intimen Patientendaten von Millionen Menschen aus 21 US-Bundesstaaten. Laut der «New York Times» haben einige Ascension-Mitarbeiter intern Bedenken angemeldet, ob die von Google verwendete Software zur Verarbeitung der Daten gesetzeskonform sei.
Nachdem das «Wall Street Journal» die Existenz von «Project Nightingale» enthüllte, haben sowohl Google als auch Ascension ihre Zusammenarbeit in Pressemitteilungen «angekündigt». Alle relevanten US-Gesetze zum Patientenschutz würden vollumfänglich eingehalten, Google werde die Patientendaten zudem nicht mit seiner Vielzahl von auf anderen Wegen gesammelten Daten kombinieren.
Bei Gesundheit ist Geld zu machen
Das Gesundheitswesen ist ein riesiger Wachstumsmarkt für Tech-Konzerne generell, aber speziell auch Google. Es ist daher auch nicht das erste Mal, dass das Unternehmen in diesem Bereich in Erklärungsnot gerät. Im Juni wurde eine Sammelklage gegen Google eingereicht, weil es unerlaubt Patientendaten der University of Chicago erhalten haben soll. Auch hier bestreitet Google jegliches Fehlverhalten.
In das weite Feld Gesundheit passt auch der vor zwei Wochen verkündete Aufkauf von Fitbit. Damit bekommt Google ebenfalls Zugriff zu einer Fülle von Gesundheitsdaten von Nutzern der Fitbit-Fitness-Tracker. Hier hat der Tech-Gigant schon mal vorauseilend angekündigt, diese Daten nicht für Werbezwecke nutzen zu wollen.