«Project Nightingale»Google sammelte heimlich Millionen Patientendaten
dj
12.11.2019
Die Daten von Millionen Patienten amerikanischer Spitäler sollen heimlich an Google weitergeleitet worden sein.
Die katholische, amerikanische Spitalkette Ascension hat die Daten von Millionen seiner Patienten an Google weitergeleitet, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte wurden über den Datentransfer informiert.
Zu den Daten gehören Name, Adresse, Geburtsdatum, Laborergebnisse, radiologische Scans, Diagnosen und mehr — kurz, das komplette Gesundheitsbild eines Menschen. Diese Daten wurden zu Googles «Project Nightingale» geschickt. Das Cloud-System mit künstlicher Intelligenz kann dann bestimmte Behandlungen empfehlen, soll aber laut «Wall Street Journal» auch dafür sorgen, dass Ascension einzelnen Patienten mehr in Rechnung stellen kann.
Alles soll gesetzeskonform sein
Über 150 Google-Mitarbeiter haben dem Bericht zufolge Zugriff auf die intimen Patientendaten von Millionen Menschen aus 21 US-Bundesstaaten. Laut der «New York Times» haben einige Ascension-Mitarbeiter intern Bedenken angemeldet, ob die von Google verwendete Software zur Verarbeitung der Daten gesetzeskonform sei.
Nachdem das «Wall Street Journal» die Existenz von «Project Nightingale» enthüllte, haben sowohl Google als auch Ascension ihre Zusammenarbeit in Pressemitteilungen «angekündigt». Alle relevanten US-Gesetze zum Patientenschutz würden vollumfänglich eingehalten, Google werde die Patientendaten zudem nicht mit seiner Vielzahl von auf anderen Wegen gesammelten Daten kombinieren.
Bei Gesundheit ist Geld zu machen
Das Gesundheitswesen ist ein riesiger Wachstumsmarkt für Tech-Konzerne generell, aber speziell auch Google. Es ist daher auch nicht das erste Mal, dass das Unternehmen in diesem Bereich in Erklärungsnot gerät. Im Juni wurde eine Sammelklage gegen Google eingereicht, weil es unerlaubt Patientendaten der University of Chicago erhalten haben soll. Auch hier bestreitet Google jegliches Fehlverhalten.
In das weite Feld Gesundheit passt auch der vor zwei Wochen verkündete Aufkauf von Fitbit. Damit bekommt Google ebenfalls Zugriff zu einer Fülle von Gesundheitsdaten von Nutzern der Fitbit-Fitness-Tracker. Hier hat der Tech-Gigant schon mal vorauseilend angekündigt, diese Daten nicht für Werbezwecke nutzen zu wollen.
Es muss nicht immer der Monopolist sein. Das sind die besten Alternativen zur Suche per Google.
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Wichtigster Konkurrent ist wohl Bing von Microsoft. Es bietet alle wichtigen Features einer Suchmaschine und erstellt seinen eigenen Suchindex.
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Auch der Kartendienst von Bing ist eine Eigenentwicklung.
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Qwant versteht sich explizit als die europäische Alternative zum Giganten Google. Der französische Dienst erstellt ebenfalls einen eigenen Suchindex und will mit besserem Datenschutz punkten.
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Der Kartendienst von Qwant greift auf Daten von OpenStreetMaps zurück.
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Höchste Priorität auf den Privatsphärenschutz legt DuckDuckGo. Keinerlei persönlichen Daten der Nutzer sollen gesammelt werden. Die Suchergerbnisse bei DuckDuckGo stammen aus verschiedenen Quellen, hauptsächlich Bing.
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Bei Kartendienst setzt DuckDuckGo auf Daten aus Apple Maps.
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Nebenbei der Regenwald retten geht mit Ecosia. Diese verwendet ihre Werbeeinnahmen für das Pflanzen von neuen Bäumen. Die Suchergebnisse stammen hier von Bing.
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Einen eigenen Kartendienst hat Ecosia nicht, sondern leitet Nutzer zu anderen Anbietern weiter, etwa diese Öko-Maps von Treeday.
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Aus Schweizer Landen stammt Swisscows, das ebenfalls einen Datenschutzfokus hat. Seine Ergebnisse stammen auch von Bing.
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Wer Google nicht ganz verlassen möchten, kann Startpage nutzen. Diese zeigt die Suchergebnisse von Google an, allerdings ohne jegliche Personalisierung. Damit soll man den herausragenden Suchindex von Google nutzen können, ohne dabei die eigene Privatsphäre zu kompromittieren.
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Und wie kann man nun dafür sorgen, dass Suchanfragen auch zur bevorzugten Suchmaschine geschickt werden? Bei Chrome muss man dazu in die Einstellungen -> «Suchmaschine» gehen. Hier gibt es erste Alternativen.
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Klickt man auf «Suchmaschinen verwalten», vergrössert sich die Auswahl deutlich. Durch Klicken auf die drei Punkte bei jedem Eintrag kann man die jeweilige Suchmaschine zur Standard-Option machen.
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Bei Firefox muss man auf das Lupen-Symbol in der Suchleiste klicken. Nun gibt es eine Auswahl alternativer Suchmaschinen, die durch Klick auf «Sucheinstellungen ändern» nochmal deutlich grösser wird.
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