Florida Hacker versuchten, Trinkwasser zu vergiften

dpa/dj

9.2.2021

Das Leitungswasser in Florida sollte offenbar vergiftet werden.
Das Leitungswasser in Florida sollte offenbar vergiftet werden.
Keystone

Bei einem Hackerangriff auf ein Wasserwerk in Florida wurden kurzzeitig gefährliche Substanzen dem Trinkwasser beigemischt.

Hacker haben sich Zugang zu einer Wasseraufbereitungsanlage im US-Bundesstaat Florida verschafft und das Wasser chemisch manipuliert. Der oder die Täter hätten den Anteil von Natriumhydroxid im Wasser mehr als verhundertfacht, sagte der Sheriff des Bezirks Pinellas, Bon Gualtieri.

Mitarbeitende der Anlage in Oldsmar hätten die «potenziell gefährliche» Änderung am vergangenen Freitag sofort bemerkt und rückgängig gemacht. «Zu keiner Zeit gab es eine signifikante negative Auswirkung auf das behandelte Wasser», versicherte der Sheriff. Die Öffentlichkeit sei nie in Gefahr gewesen.

FBI sucht die Täter*innen

Gualtieri sagte, Natriumhydroxid werde zur Kontrolle des Säuregehalts des Wassers und zur Entfernung von Metallen aus dem Trinkwasser in einer Wasseraufbereitungsanlage verwendet. Auch wenn die Änderung nicht sofort bemerkt worden wäre, hätte es zwischen 24 und 36 Stunden gedauert, bis das aufbereitete Wasser ins Versorgungssystem gelangt wäre.

Der Fall werde nun unter anderem von der Bundespolizei FBI untersucht. Bislang gebe es keine Verdächtigen. Auch sei noch unklar, ob der Zugriff von innerhalb oder ausserhalb der USA erfolgt sei. Nach Informationen von «Reuters» nutzte das Wasserwerk zur Fernwartung die Software TeamViewer. Die Hacker*innen erlangten offenbar Zugriff auf die Zugangsdaten eines oder mehrerer Mitarbeitenden. 

Potenzial für hohen Schaden

Hackerangriffe auf öffentliche Infrastruktur gelten als besonders gefährlich, da sie unmittelbar Schaden an Leib, Leben und Besitz von Menschen anrichten können. Neben der hier beschriebenen Attacke könnten erfolgreiche Angriffe etwa auf Kernkraftwerke oder Staudämme verheerenden Schaden verursachen. 

Prominentes Beispiel für einen Angriff auf Infrastruktur war wohl die mutmasslich von den USA und Israel durchgeführte Stuxnet-Attacke gegen iranische Urananreicherungsanlagen. Sie soll 2010 dazu geführt haben, dass 1000 Nuklearzentrifugen physisch zerstört wurden.


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