Batterien sollen in der EU künftig langlebiger und leichter auszutauschen sein. Das Europaparlament stimmte in Strassburg einer entsprechenden Einigung mit den EU-Staaten zu. Beispielsweise sollen Privatpersonen die Akkus ihrer Handys oder Laptops künftig selber austauschen können, ohne das ganze Gerät ersetzen zu müssen.
Nur wenn das Gerät für eine feuchte Umgebung konzipiert wurde, muss der Akku von Fachpersonal gewechselt werden. Ausserdem sollen Ersatzbatterien für Geräte noch mindestens fünf Jahre erhältlich sein, nachdem sie auf den Markt gebracht wurden.
Nur «handelsübliche Werkzeuge» erlaubt
Derzeit sind in fast allen modernen Smartphones und Laptops die Batterien festverbaut und meistens auch verklebt. Für Laien ist ein Austausch meistens nicht möglich. Ab 2027 müssen die Akkus dann mit Hilfe «handelsüblicher Werkzeuge» austauschbar sein.
Die Nutzung eines Schraubenziehers ist also für die Besitzer*innen zumutbar, nicht allerdings etwa der Einsatz von Wärmeenergie. Zum Entfernen von Smartphone-Bauteilen ist heute häufig Hitze nötig, um den Klebstoff zu lösen.
Batterien etwa von E-Autos werden künftig mit ihrem CO2-Fussabdruck gekennzeichnet. Die EU gibt ausserdem deutlich schärfere Recyclingvorschriften für Batterien und ihre Bestandteile vor. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen, das gilt aber als Formsache.
Die zuständige sozialdemokratische Berichterstatterin Achille Variati sagte dazu: «Zum ersten Mal haben wir eine Gesetzgebung zur Kreislaufwirtschaft, die den gesamten Lebenszyklus eines Produkts abdeckt – ein Ansatz, der sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaft gut ist.»
Die neuen Regeln für Batterien gehen auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück, den die Behörde im Dezember 2020 vorgestellt hatte. Von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling sollen Batterien in der EU umweltfreundlicher werden. Ziel ist auch eine längere Lebensdauer der Batterien sowie die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards bei der Gewinnung wichtiger Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt.