Nach Spionage-Vorwürfen Nach Spionage-Vorwürfen: Kaspersky verlegt Kundendaten in die Schweiz

dpa/pal

15.5.2018

In der Schweiz will Kaspersky auch Daten von Kunden aus Singapur, Australien, Japan und Südkorea speichern und verarbeiten.
In der Schweiz will Kaspersky auch Daten von Kunden aus Singapur, Australien, Japan und Südkorea speichern und verarbeiten.
Source: dpa

Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky wird nach US-Spionagevorwürfen die Daten von Kunden unter anderem aus Europa und Nordamerika von Russland in die Schweiz verlegen.

Ein neues Rechenzentrum in Zürich solle dafür bis Ende 2019 eingerichtet werden, wie Kaspersky ankündigte. Zudem werde die Produktion der gebrauchsfertigen Software noch in diesem Jahr nach Zürich verlagert.

Das neue Rechenzentrum will Kaspersky von unabhängigen Kontrolleuren beaufsichtigen lassen. Dort sollen auch Daten von Kunden aus Singapur, Australien, Japan und Südkorea gespeichert und verarbeitet werden. Weitere Lander würden folgen, hiess es.

NSA-Daten an russische Geheimdienste vermittelt?

Kaspersky war im vergangenen Herbst unter Druck geraten, nachdem es in US-Medienberichten hiess, die Firma habe eine Rolle dabei gespielt, dass geheime Angriffs-Werkzeuge der NSA in die Hände russischer Geheimdienste geraten seien. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes hatte die geheime Software regelwidrig auf seinem privaten Computer geladen, auf dem auch Kaspersky-Sicherheitssoftware lief.

Kaspersky räumte damals ein, dass die Angriffsprogramme dadurch auf den Servern der Firma in Moskau gelandet seien. Man habe sie jedoch mit niemandem geteilt und umgehend gelöscht, erklärte Gründer und Chef Eugene Kaspersky. Dennoch wurden Kaspersky-Programme von Computern in US-Behörden verbannt.

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