Krypto-Crash mit Folgen Kim kassiert für «Shitcoin»-Werbung über 1 Million Busse

Von Dirk Jacquemien

4.10.2022

Die Busse dürfte sie verschmerzen können: Kim Kardashian an der New York Fashion Week.
Die Busse dürfte sie verschmerzen können: Kim Kardashian an der New York Fashion Week.
GC Images

Weil Kim Kardashian Werbung für einen «Shitcoin» machte, muss sie nun fast 1,3 Millionen Dollar Busse an die US-Regierung zahlen.

Von Dirk Jacquemien

4.10.2022

Reality-Superstar Kim Kardashian muss eine Busse in Höhe von 1,26 Millionen Dollar an die US-Börsenaufsicht SEC. Kardashian hatte im Juni 2021 auf Instagram eine Kryptowährung beworben ohne offenzulegen, dass sie für den Post 250'000 Dollar bekommen hatte.

Kardashian stimmte einem Vergleich zu, ohne ihre Schuld einzugestehen. Bei einem geschätzten Vermögen von rund 1,8 Milliarden Dollar dürfte ihr die Busse auch wenig Schmerzen bereiten. Laut dem Vergleich ist es ihr allerdings für die kommenden drei Jahre verboten, weitere Kryptowährungen zu bewerben.

95 Prozent Verlust dank Kim K.

Kardashian hatte sich auf Instagram für die Währung «Ethereum Max» ausgesprochen. In den bezahlten Posts behauptete sie, «ihre Freunde» hätten ihr «gerade» von Ethereum Max erzählt. Über den mitgelieferten Link konnten ihre Follower*innen dann direkt Token, also Einheiten von Ethereum Max kaufen.

Falls sie diesem Aufruf folgten, war dies eine sehr schlechte Investitionsentscheidung. Seit Kardashians Post hat Ethereum Max rund 95 Prozent seines Werts verloren.

Für Cryptowährungen wie «Ethereum Max», das nichts mit der zweitgrössten Kryptowährung Ethereum gemein hat, hat sich der Fachbegriff «Shitcoin» etabliert. So werden Kryptowährungen bezeichnet, die absolut keinen Nutzen haben und rein spekulativ verwendet werden.

Stars verkauften Seele für Krypto

Mit dem Vergleich ist es allerdings noch nicht zwangsläufig vorbei für Kardashian. Im Januar haben Käufer*innen von Ethereum Max sie sowie Ex-Profiboxer Floyd Mayweather, der die Währung ebenfalls anpries, verklagt. Sie wollen die beiden persönlich haftbar machen für die Verluste, die ihnen durch Ethereum-Max-Investitionen entstanden sind.

Die Rolle von Prominenten bei Bewerben von Krypto-Geschäften wird zunehmend kritisch gesehen. Neben Kardashian bekam dies auch Hollywood-Superstar Matt Damon zu spüren. Er trat im vergangenen Oktober in einem Werbespot auf, in dem er die Krypto-Börse Crypto.com bewarb.

«Das Glück ist mit den Tapferen», sprach Damon damals in die Kamera. Wer zu diesem Zeitpunkt in Bitcoin investierte, ist jetzt allerdings um knapp 70 Prozent ärmer.