Kleiner, schneller, sparsamer Das neue Apple TV 4K im Test

dpa

19.11.2022 - 23:57

Der Einstiegspreis für das Apple TV 4K (3. Generation) ist  niedriger als bei den Vorgängermodellen. Dafür kosten die Abo-Dienste bald mehr.
Der Einstiegspreis für das Apple TV 4K (3. Generation) ist  niedriger als bei den Vorgängermodellen. Dafür kosten die Abo-Dienste bald mehr.
dpa

Das Apple TV 4K ist das Sprungbrett in Apples digitales Service-Universum. Die schwarze Box gibt es nun in der dritten Generation mit frischer Technik und einer guten Nachricht für Samsung-TV-Nutzer*innen

dpa

Mit Blick auf seine Fähigkeiten ist so ein Apple TV 4K ganz schön unscheinbar. Die Box bietet Zugang zu TV- und Musikstreaming, Apps, Spielen und Fitnessangeboten. Und sie kann das Smart Home steuern. Das alles steckt in einer kleinen Box zum Anschluss an den Fernseher, die in der dritten Generation nun auch noch um ein Fünftel kleiner ausfällt. Zeit für einen genauen Blick.

Das Gerät

Schwarze Box, 64 Gigabyte (GB) Speicher für Apps, Anschlüsse für Strom und HDMI, 149 Franken. Dazu eine elegante Alu-Fernbedienung – in der dritten Generation jetzt mit USB-C-Stecker zum Laden. Für 20 Franken mehr gibt es 128 Gigabyte und einen LAN-Anschluss. Kantenlänge und Höhe und damit das Volumen sind um 20 Prozent geringer als beim Vorgänger, auch die Luftschlitze sind verschwunden.

Das Apple TV 4K ist das Portal zu Apples digitalen Services: Apple Music, Apple TV+, Apple Arcade, Fitness+, Smart Home. Dazu gibt es über den App Store diverse Apps von TV-Mediatheken und Streamingdienste sowie Live-TV und etliche weitere Angebote.

Kleine Box, grosse Fernsehwelt: Das Apple TV 4K gibt es nun in der dritten Generation mit modernerer Technik.
Kleine Box, grosse Fernsehwelt: Das Apple TV 4K gibt es nun in der dritten Generation mit modernerer Technik.
dpa

Was ist neu?

A15 Bionic statt A12 Bionic heisst es im Inneren des neuen Apple TV. Den Unterschied zwischen beiden Chips merkt man sofort. Die Box startet schneller, Siri reagiert flinker, Suchergebnisse und Apps kommen rascher auf den Schirm. Mit dem A15 bleibt das Apple TV 4K auch eine zeitgemässe Spielekonsole. Dazu gibt es WLAN 6, was aber nur Eigentümer*innen entsprechend ausgerüsteter Router merken.

Neu ist auch die Unterstützung für Video mit hohem Kontrast- und Farbumfang nach HDR10+ – Nutzer*innen von Samsung TV-Geräten dürfte es freuen. Im Laufe des Jahres will Apple auch noch ein Update für QMS_VRR nachliefern. Dahinter verbirgt sich der reibungslose Wechsel zwischen Inhalten mit unterschiedlichen Bildraten. Soll heissen: Keine schwarzen Bildschirme mehr beim Wechsel – sofern der Fernseher das kann.

Worin unterscheiden sich beide Modelle des neuen Apple TV?

Kurz gesagt: Eines kann alles, das andere noch etwas mehr. Im Grundgerät mit 64 GB steckt alles drin, was der Vorgänger auch konnte – nur der LAN-Port wurde gestrichen. Die Variante mit 128 GB Speicher und LAN-Port kann weiter per Kabel ins Netzwerk integriert werden – praktisch für schwachen WLAN-Empfang oder für Vielstreamer, die auf's Kabel schwören. Ausserdem unterstützt die LAN-Variante auch Smart-Home-Geräte mit Thread-Technologie und dem Matter-Standard.

Was ist denn noch neu?

Die wahre Innovation der dritten Apple TV-Generation liegt beim Stromverbrauch. Der A15-Chip hat eine geringere Wärmeentwicklung als der A12 im Vorgängermodell und braucht daher keinen Lüfter. Auch der Stromverbrauch ist um rund ein Drittel zurückgegangen. Für das Streamen eines 4K-Films braucht die dritte Generation knapp 2,3 Watt Strom, mit HDR sind es 2,46 Watt. Messungen an der Steckdose belegen das. Der Vorgänger braucht 3,25 respektive 3,52 Watt. Das ist in keinem der Fälle ein hoher Posten auf der Stromrechnung, aber: Weniger Verbrauch ist immer gut.

Das Apple TV 4K (3. Generation, links) ist kleiner als der Vorgänger.
Das Apple TV 4K (3. Generation, links) ist kleiner als der Vorgänger.
Franziska Gabbert/dpa-tmn

Was kostet es?

Mit einem Preis von 149 Franken für die Einstiegsversion mit 64 GByte Speicher und 169 Franken für 128 GBbyte Speicher und LAN-Anschluss ist die dritte Generation knapp günstiger als die Vorgängergeräte – bei doppelter Speichergrösse. Allerdings hat Apple auch kürzlich angekündigt, die Abo-Preise anzuheben.

Wer braucht das jetzt?

Du hast ein iPhone und einen Fernseher und bist in Apples Services investiert? Dann gibt es eigentlich keine nahe liegendere TV-Box als ein Apple TV 4K. Sind dann auch noch neuere Smart-Home-Geräte mit Thread-Technologie im Spiel ohnehin.

Will man allerdings nur streamen, muss es nicht die neueste Generation des Apple TV 4K sein. Die zweite Generation ist dafür noch allemal flott genug und sogar die erste Ausgabe des 4K muss sich nicht verstecken. Wer bereits ein 4K hat, muss nicht unbedingt sofort wechseln.

Steht eine Neuanschaffung an, ist die dritte Generation allerdings konkurrenzlos, weil günstiger, kleiner und weniger stromhungrig als die Vorgänger. Wer keine Smart-Home-Geräte hat und nur WLAN nutzt, kann auch beruhigt zur kleineren Version greifen. Die 64 GByte Speicher dürften für die meisten ausreichen.

Und wenn es nicht ein Apple TV 4K sein muss, gibt es da draussen auch diverse Varianten von Fire TV, Roku, Nvidia Shield oder Google Chromecast – allerdings ohne den vollen Zugang zu Apple-Services.