Für Werbung LinkedIn missbrauchte Daten von 18 Millionen Menschen

dj

26.11.2018

Europäische Daten wurden von LinkedIn in die USA verfrachtet.
Europäische Daten wurden von LinkedIn in die USA verfrachtet.
Getty Images

Die E-Mail-Adressen von 18 Millionen Nicht-Nutzern von LinkedIn hat das Berufsnetzwerk für Werbung eingesetzt.

LinkedIn hat die E-Mail-Adressen von 18 Millionen Nicht-Nutzern seines Berufsnetzwerkes missbraucht, um mit ihnen gezielte Werbung zu platzieren. Das fand die irische Datenschutzkommission (Data Protection Commission, DPC) heraus, berichtet die «Irish Times». In Irland befindet sich die Europa-Zentrale von LinkedIn, einer Tochter von Microsoft.

LinkedIn besitzt zahlreiche Daten über Nicht-Nutzer, etwa weil Mitglieder des Netzwerks ihr Adressbuch mit diesem geteilt haben. Konkret entdeckte die DPC nach dem Hinweis eines Betroffenen, dass 18 Millionen solcher E-Mail-Adressen an Server von LinkedIn in den USA geschickt wurden. Dort wurde sie dann verwendet, um die Besitzer dieser Adressen auf Facebook gezielt mit Werbung anzusprechen.

Verletzung von EU-Recht

Eine solche Weitergabe von Daten ohne Zustimmung der Betroffenen ist jedoch nach der im Mai im Kraft getretenen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unzulässig. Der Vorfall ereignete sich aber bereits vor dem Inkrafttreten der Verordnung, weswegen sich LinkedIn nur dazu verpflichten musste, ein solches Vorgehen zukünftig zu unterlassen.

Eine Busse muss LinkedIn dagegen nicht zahlen und zeigte sich reumütig. Denis Kell, der für Datenschutz in Europa zuständige Manager, entschuldigte sich dafür, dass die «starken Vorkehrungen und Prozesse nicht eingehalten wurden».

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