Wirbel um Bluetooth-Tracker Lufthansa macht Kehrtwende bei AirTags im Gepäck

Dirk Jacquemien

13.10.2022

Die Lufthansa-Gruppe sorgte für Wirbel mit der Entscheidung, als einzige Airline weltweit AirTags zu verbannen.
Die Lufthansa-Gruppe sorgte für Wirbel mit der Entscheidung, als einzige Airline weltweit AirTags zu verbannen.
Keystone

Nach internationalem Aufruhr will die Lufthansa nun doch die Gepäck-Tracker AirTags in ihren Flugzeugen zulassen. Ob das auch bei Swiss gilt, ist allerdings noch offen.

Dirk Jacquemien

13.10.2022

Apple AirTags dürfen nun wieder im aufgegebenen Gepäck bei der Lufthansa mitgenommen werden. Nachdem der Aufruhr über die Verbannung der praktischen Gepäck-Tracker selbst die «New York Times» erreichte, machte der Konzern eine Kehrtwende.

Es ist unklar, ob dies auch für AirTags bei der Lufthansa-Tochter Swiss gilt. Man prüfe das Thema AirTags derzeit «im Sinne unserer Fluggäste» mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt, wie ein Sprecher von Swiss blue News mitteilte.

Die Lufthansa ihrerseits verweist in einem Tweet auf Konsultationen mit dem deutschen Luftfahrtbundesamt. Dieses «teile» die Risikoeinschätzung des Konzerns, dass Geräte wie AirTags keine Gefahr für die Sicherheit darstellen. Daher seien sie nun auf Lufthansa-Flügen erlaubt.

Lufthansa Group stand alleine da

Zuvor hatte sich die Lufthansa Group, zu der neben Swiss auch noch Austrian Airlines, Brussels Airlines und der Billig-Flieger Eurowings gehören, allerdings noch auf Richtlinien der IACO, der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation, berufen. Tenor: Eigentlich wollen wir AirTags gar nicht verbieten, aber das internationale Luftfahrtrecht zwingt uns dazu.

Auf diese Interpretation der Rechtslage hatte die Lufthansa Group jedoch ein Monopol. Keine andere Fluggesellschaft verbot die Gepäck-Tracker. Und auch die relevanten Organisationen und Behörden spielten den Ball an die Lufthansa zurück.

Behörden sahen keine Probleme

Die IACO sagte, dass sie selbst gar keine rechtlich bindenden Regeln erlassen könne, sondern nur Richtlinien entwickele, die Aufsichtsbehörden und Airlines dann umsetzen würden.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt wiederum verwies auf blue News-Anfrage auf die Eigenverantwortung der Airlines, die ihnen die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) zugestehe. Und eben jene EASA bestätigte, dass ihre Regularien in der Tat Gepäck-Tracker weder verbieten noch erlauben, sondern stattdessen die Fluggesellschaften selbst bestimmen dürfen, ob ihre Verwendung sicher sei.