Swisscom-News Mendrisio im Tessin – mit einer Gemeinde-App zur smarten Stadt

6.3.2020

Die Tessiner Kleinstadt Mendrisio. 
Die Tessiner Kleinstadt Mendrisio. 
Bild: iStock

Die Tessiner Kleinstadt Mendrisio will mit Hilfe digitaler Möglichkeiten nachhaltiger werden und effizienter mit ihren Bürgern kommunizieren. Die kürzlich lancierte Gemeinde-App «comunemio» ist ein Pilotprojekt der Swisscom-Tochter Localsearch.

Eine kluge Stadt, das sei eine «innovative Stadt, welche die Möglichkeiten der Digitalisierung nützt, um die Lebensqualität, die Effizienz der Verwaltung und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern», schreibt die Tessiner Gemeinde Mendrisio auf ihrer Webseite. Das Konzept einer solchen Smart City ist ganzheitlich und basiert auf Nachhaltigkeit und Vernetzung.

Längerer Prozess

Schweizer Städte verfügen schon heute über Strategien und konkrete Initiativen der Umsetzung zur vom Bund geförderten Entwicklung hin zu einer Smart City – nun ist Bewegung in die grosse Gruppe der mittelgrossen und kleineren Schweizer Gemeinden gekommen: Mendrisio, das an der Bahnlinie zwischen Lugano und Como liegt, hat diesen Prozess Anfang 2019 in Kooperation mit der Fachhochschule Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) gestartet.

Eine Smart City besteht aus vielen einzelnen Initiativen: Das kann von digitalen Parking-Lösungen über intelligente Strommessung und E-Governance bis hin zu Co-Working-Räumen und Urban Gardening reichen.

Um die Bewohnerinnen und Bewohner näher an die Gemeinde und das lokale Leben zu binden, ihre Bedürfnisse besser zu eruieren und zu erfüllen, ist in diesem Zusammenhang auch eine Gemeinde-App ein wichtiger Bestandteil.

Die Swisscom-Tochter Localsearch hat mit Mendrisio in einem Referenzprojekt eine solche Gemeinde-App mit dem Namen «comunemio» entwickelt, umgesetzt vom lokalen Software-Entwickler DOS Group.

«Für uns ist die Entwicklung zur Smart City ein kontinuierlicher Prozess, und diese Applikation ist bereits ein erstes Resultat», sagte Gemeindepräsident Samuele Cavadini anlässlich der Lancierung der App im letzten Dezember in Mendrisio.

Localsearch hat hier seine Erfahrung als Anbieter digitaler Daten in die Waagschale geworfen: Mit local.ch und search.ch verfügt sie über zwei der reichweitenstärksten Plattformen der Schweiz und hat sich in den letzten Jahren als Marketing- und Werbepartner für kleine Unternehmen und Gemeinden positioniert.

«Unsere Idee war, die Informationen zu digitalisieren, die normalerweise in den Haushalten am Kühlschrank hängen», sagt Stefano Santinelli, CEO von Localsearch. Also Abfallkalender, Schulferien, Abstimmungsdaten, Samariterkurse, Pfadfindertreffen und all die anderen Veranstaltungen, die ein Gemeindeleben ausmachen.

Geringer Aufwand

Der Aufwand für die Gemeinde ist dabei gering: Die App sucht sich die Daten automatisiert von der Webseite der Gemeinde, den Plattformen von Localsearch und weiteren Plattformen und Webseiten. Denn Mittel und Kapazitäten von mittelgrossen und kleineren Gemeinden, ein Smart-City-Konzept umzusetzen, sind beschränkt – im Gegensatz zu den grossen Städten.

«Dieses Joint-Venture zwischen Gemeinde und Privaten» sei entstanden, weil es die Kompetenzen eines national ausgerichteten Privatunternehmens brauche, umschrieb dies Norman Gobi, Tessiner Regierungsrat, an der Medienkonferenz.

Ein Smart-City-Konzept soll auch den Herausforderungen im Energiebereich begegnen. Mendrisio ist seit Herbst letzten Jahres als «Energiestadt Gold» zertifiziert und erfüllt mit dieser Auszeichnung bereits die höchsten Anforderungen bezüglich Klimaschutz, effizienter Energienutzung und dem Einsatz von erneuerbarer Energie. Die Applikation «comunemio» greift auch dieses Thema auf: Sie zeigt die mögliche Leistung von Solarzellen an einer bestimmten Adresse in der Gemeinde auf.

Noch bietet die App, welche in einem Jahr Projektzeit entwickelt wurde, keine eigentliche Interaktion mit dem User. Doch sie lässt sich personalisieren, schickt Erinnerungen an Events und macht Vorschläge basierend auf den Interessen des Nutzers.

Zukünftig könnte sie sich aber vom Informationskanal zur interaktiven Plattform wandeln und den direkten Dialog zwischen Gemeinde und Bewohnerin oder Bewohner ermöglichen.

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