Erwachsene meiden virtuelle Welt Nun will Meta Teenager ins Metaverse reinziehen

Von Dirk Jacquemien

8.2.2023

Erwachsene sind nicht so begeistert vom Metaverse, jetzt sollen es Kinder richten.
Erwachsene sind nicht so begeistert vom Metaverse, jetzt sollen es Kinder richten.
IMAGO

Bei Erwachsenen kommt das Metaverse des Facebook-Konzerns nicht so richtig an. Also versucht es der Tech-Gigant jetzt bei den Teenagern. Dazu hat Meta das Eintrittsalter von 18 auf 13 herabgesetzt.

Von Dirk Jacquemien

8.2.2023

Meta will nun auch Teenager für sein Metaverse rekrutieren. Dazu soll die virtuelle Welt Horizon Worlds bald auch Nutzer*innen ab 13 Jahren offenstehen, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Bislang ist der Zugang den Über-18-Jährigen vorbehalten.

Meta hat nämlich ernsthafte Probleme, eine signifikante Zahl an Nutzer*innen über 18 anzuziehen. Knapp 200'000 davon gibt es bisher, weit hinter den Erwartungen. Dabei hat Meta allein 2022 15,9 Milliarden Dollar für seine Metaverse-Bestrebungen ausgegeben.

Nutzer*innen laufen weg

Und selbst wenn Meta neue Nutzer*innen gewinnen kann, laufen diese ganz schnell wieder weg. Nur 11 Prozent der Horizon-Worlds-Nutzer*innen kehren im Monat nach ihrer ersten Nutzung zu der Plattform zurück. Eine katastrophale Nummer, wenn man bedenkt, dass allein die für den Zugang nötige virtuelle Brille Hunderte Dollar kostet.

Das trägt dazu bei, dass viele Teile der virtuellen Welten wie Geisterstädte erscheinen, was wiederum neue Nutzer*innen abschreckt. Meta setzt nun darauf, dass das Metaverse für junge Menschen attraktiver erscheint. Diese «erste Generation an digitalen Bürger*innen des Metaverse», wie es in einem internen Dokument von Meta, das dem «Wall Street Journal» zugespielt wird, heisst.

Fokus auf Kinder problematisch

Meta will mit externen Entwickler*innen zusammenarbeiten, um «Erlebnisse» in Horizon Worlds zu erzeugen, die für Teenager attraktiv sein könnten. 20 solcher «Erlebnisse» sollen erschaffen werden, von denen fünf «mittelgrosse» und eines ein «grosser» Hit werden soll, so die Erwartungen der Meta-Führung.

Ein Fokus auf junge Nutzer*innen, die jede Plattform gern bei sich hätte, versetzte Meta in der Vergangenheit öfter in Schwierigkeiten. So plante das Unternehmen 2021 eine Version für Instagram speziell für Kinder. Nach heftiger Kritik auch aus der Politik legte Meta dieses Vorhaben auf Eis.