NasaMini-Rakete soll Mars-Dreck zurück zur Erde bringen
Von Dirk Jacquemien
13.2.2022
Eine Mini-Rakete soll Anfang des nächsten Jahrzehntes den Dreck des roten Planeten zurück zur Erde bringen. Dabei wird sie nur ein kleiner Teil einer interplanetaren Lieferkette sein.
Von Dirk Jacquemien
13.02.2022, 00:00
14.02.2022, 08:55
Dirk Jacquemien
Das ambitionierte Vorhaben der Nasa, Gesteinsproben vom Mars zurück zur Erde zu transportieren, geht in die nächste Phase. Dem Rüstungskonzern Lockheed Martin wurde nun der Auftrag zum Bau einer Mini-Rakete namens Mars Ascent Vehicle (MAV) gegeben. Das MAV wäre die erste Rakete, die von einem anderen Planeten abhebt.
Die Rakete darf nicht grösser als 2,8 Meter und nicht schwerer als 400 Kilogramm sein. Da die Schwerkraft auf dem Mars nur etwas mehr als ein Drittel jener der Erde beträgt, ist viel weniger Schub erforderlich, um die Rakete in den Orbit zu befördern.
An Bord von MAV werden Gesteinsproben des Mars sein, vom denen sich die Nasa Aufschlüsse über den Aufbau des roten Planeten oder sogar Anzeichen von Leben verspricht. Das MAV ist dabei aber nur ein kleiner Part einer lange Lieferkette.
Zwei Rover müssen mitarbeiten
Der erste Mitarbeiter ist schon auf dem Mars, der vor rund einem Jahr gelandete Rover Perseverance. Er wird die nächsten Jahre insgesamt 43 Gesteinsproben mit je rund 15 Gramm Gewicht aus dem Marsboden entnehmen und in Teströhrchen deponieren.
Ihm folgt der Sample Retrieval Lander. Dieser hat neben dem MAV auch einen kleinen, sogenannten Fetch-Rover an Bord. Der Sample Retrieval Lander soll in der Nähe von Perseverance landen. Der Fetch-Rover fährt dann zu Perserverance, entnimmt die Proben, fährt zum MAV und legt sie dort wieder ab.
Anfang der 2030er soll der Dreck hier sein
Der MAV hebt ab und trifft sich in der Umlaufbahn des Mars mit dem Earth Return Orbiter, einer weiteren Sonde, die zuvor von der Erde gestartet wurde. Der Earth Return Orbiter übernimmt die Proben und macht sich auf die Heimreise.
An der Erde angekommen, werden die Proben in eine weitere Landesonde mit Hitzeschild übertragen, die dann hoffentlich sicher auf der Erdoberfläche ankommen kann und die Proben in die Hände der Nasa-Wissenschaftler*innen liefert. Der genaue Zeitplan der ganzen Schritte ist noch offen, die Nasa hofft, dass die Proben in den frühen 2030er auf der Erde ankommen.