Laptop-Ersatz?Mit Laser-Technik und Trackpad: Das neue iPad Pro im Test
dpa/dj
26.3.2020
Für eine neue iPad-Generation hätte Apple normalerweise zu einer grossen Präsentation nach Kalifornien geladen. Beim neuen iPad Pro musste nun ein Video reichen – es ist ein wahrer Notebook-Konkurrent.
Mit Produktpräsentationen in schwierigen Krisenzeiten hat Apple seine ganz eigenen Erfahrungen. Als Steve Jobs am 23. Oktober 2001 den ersten iPod vorstellte, stand die Welt noch unter dem Schock der 9/11-Attentate.
Doch die schwierigen Umstände verhinderten nicht den Siegeslauf des MP3-Players. In kürzester Zeit entwickelte er sich zu einem soliden Fundament des neuen Musik-Imperiums von Apple.
Nun stellt Apple mitten in der Corona-Krise die Generation vier seines iPad Pro vor. Sie soll mehr sein als nur ein Tablet-Computer. Erstes äusseres Erkennungsmerkmal der beiden neuen
Pro-Modelle mit 11-Zoll- oder 12,9-Zoll-Bildschirmen ist das neue Kamerasystem.
Es besteht aus einem Weitwinkelobjektiv (12 Megapixel, ƒ/1.8 Blende) und einem Ultraweitwinkelobjektiv (10 Megapixel, ƒ/2.4 Blende). Damit sind Videoaufnahmen in 4K-Auflösung (3840 zu 2160 Pixeln) bei 60 Bildern pro Sekunde möglich. Einen echten optischen Zoom wie beim iPhone 11 Pro bietet das neue iPad Pro mangels Teleobjektiv nicht.
Ein besonderer Sensor für besondere Aufgaben
Doch eine Sache ist wirklich neu: Ein LiDAR-Scanner auf der Rückseite, den es selbst beim besten iPhone bislang nicht gibt. LiDAR («Light Detection and Ranging») ist eine dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung. Man kennt sie von autonom fahrenden Autos, der Raumfahrt oder Roboter-Staubsaugern. Die iPad-Pro-Modelle können damit die Umgebung erfassen.
Die aufwendige Messtechnik soll die Genauigkeit und Geschwindigkeit von Augmented-Reality-Anwendungen (AR) verbessern. Wenn das iPad seine Umgebung präziser erfassen kann, sehen virtuelle Objekte im Raum einfach realistischer aus – zum Beispiel bei den AR-Apps von Möbelhäusern wie Ikea, damit man sich schon vor den Kauf ein Bild davon machen kann, wie ein Sessel oder eine Lampe im noch leeren Wohnzimmer später aussehen wird.
Im Test klappt das beeindruckend gut. Mit der bisherigen reinen Kameratechnik kam es immer wieder vor, dass die AR-Gegenstände etwas wirklichkeitsfremd leicht über dem Boden schwebten. Die Technik hat Potenzial: Innenarchitekten oder Handwerker könnten bald auch ein solches Tablet als Standard-Werkzeug entdecken.
Die neuen AR-Fähigkeiten werden aber auch die Gamer-Community begeistern. Auf der iPad-Präsentation liess Apple das Spiel «Hot Lava» vorführen. Hierbei wird die reale Spielumgebung im Wohnzimmer von einem virtuellen Lavastrom geflutet. Spieler müssen mit Geschick und Tempo ihre Spielfiguren von Fernsehtisch und den Hocker bis aufs Sofa springen lassen, damit sie nicht in der glühend heissen Lava dazwischen untergehen.
Reichlich Prozessor-Kraft mit dem A12Z
Damit nicht nur eine präzise Positionierung im Raum gelingt, sondern grafikintensive Spiele wie «Hot Lava» auch ruckelfrei laufen, steckt im neuen iPad Pro ein Chip mit der Bezeichnung A12Z. Zusammen mit einem Achtkern-Grafikprozessor soll er deutlich mehr Leistung liefern als der A10X- und A12X-Chip der bisherigen iPad Pro. Im Alltag ist der Unterschied der Prozessorpower kaum auszumachen, weil auch das zwei Jahre alte iPad Pro bislang kaum ausgereizt wird.
Mit der Trackpadfunktion schliesst Apple die Lücke zwischen Tablets und Notebooks enorm. Wenn man den Finger über ein gekoppeltes Trackpad bewegt, verwandelt sich der Zeiger, um Elemente der Benutzeroberfläche hervorzuheben. Die Funktion zaubert also nicht nur in Textdokumenten einen Cursor auf den Bildschirm. In der App-Übersicht zeigt ein kleiner runder Kreis an, wo sich die virtuelle Fingerkuppe gerade befindet.
Bis Mai soll es auch eine neue Variante einer iPad-Tastatur von Apple («Magic Keyboard») mit eingebautem Trackpad geben. Auch Zubehörhersteller Logitech hat eine Kombination aus Schutzhülle und Tastatur für das iPad pro angekündigt. Rein optisch rückt das iPad Pro damit dem Laptop schon sehr nahe.
Spürbar besseres Arbeiten mit Texten und Tabellen
Und der Komfortgewinn ist spürbar. Mit Maus oder Trackpad fällt es viel einfacher, Texte oder Tabellendokumente zu bearbeiten. Für viele Wissensarbeiter könnte sich dadurch die Anschaffung eines klassischen Laptops erübrigen. Zumal auch immer mehr Spezialprogramme wie ein Client für die Finanz- und Warenwirtschaftssysteme von SAP für iPad OS verfügbar werden.
Um von der neuen Trackpadsteuerung zu profitieren benötigt man nicht einmal die jüngste Generation der iPad-Pro-Hardware. Ab der iOS-Version 13.4 unterstützt auch die Vorgänger-Generation die Fingerwische auf dem Trackpad. So kann man mit bestimmten Fingergesten das iPad vollwertig bedienen, ohne den Bildschirm berühren zu müssen. Das ist besonders dann praktisch, wenn man das Tablet wie einen Laptop aufgerichtet vor sich stehen hat.
Ein Beispiel: Streicht man mit drei Fingern nach oben, gelangt man zur Startseite. Ein Drei-Finger-Schwenk nach oben ruft den App-Switcher auf, mit dem man zwischen verschiedenen Programmen wechseln kann. Und ein Rechtsklick wird auf dem Trackpad mit einem Klick mit zwei Fingern ausgelöst.
Das iPad nähert sich mit dieser Entwicklung stärker dem Konzept der Windows-Tablets an, wie es am prominentesten von Microsoft mit dem Surface Pro 7 vertreten wird. Allerdings findet man für das Windows-Gerät nicht die Auswahl an hochwertigen AR-Apps, die den Besitzern eines iPad Pro zur Verfügung steht.
Das neue iPad Pro ist mit einem 11-Zoll-Display und neu verdoppeltem Einstiegsspeicher von 128 Gigabyte ab 879 Franken zu haben. Die grössere 12,9-Zoll-Version beginnt bei 1099 Franken.
Für LTE-Funk wird ein happiger Aufschlag von 160 Franken fällig. Die Verdopplung des Speichers auf 256 GB kostet 120 Franken mehr, 512 GB kosten zusätzlich 360 Franken und 1 Terabyte 600 Franken extra.
Fast jeder nutzt heutzutage fürs iPhone-Backup die iCloud. Doch da gibt es einen Haken.
Bild: dj
Die Daten werden auf Servern in den USA gespeichert, auf die Apple vollen Zugriff hat. Auf Anordnung des FBI oder anderer Behörden werden Nutzerdaten herausgerückt. Vor allem Trumps Justizminister William Barr ist gierig auf diese Daten.
Bild: dj
Doch man kann sich schützen, indem man ein iPhone-Backup ausschliesslich auf dem eigenen Rechner durchführt. Nutzer von Windows und älteren macOS-Versionen nutzen dafür iTunes, beim aktuellen macOS findet die Synchronisierung über den Finder statt.
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Beim Verbinden von Computer und Smartphone per Kabel muss auf dem iPhone zunächst der persönliche Code eingegeben werden, um den Zugriff zu gestatten.
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Nun wechselt man in Finder/iTunes bei Backups zu «Erstelle ein Backup aller Daten deines iPhones auf diesem Mac/PC» und setzt den Haken bei «Lokales Backup verschlüsseln».
Nun muss man sich ein Passwort ausdenken. Achtung, vergisst man dieses, ist der Zugriff auf das Backup unwiederbringlich verloren.
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Dennoch sollte man den Haken bei «Passwort im Schlüsselbund sichern» entfernen. Denn dieser Schlüsselbund wird wiederum je nach Einstellung in iCloud gesichert, könnte also über Umwege einen Zugriff auf das eigentlich private Backup ermöglichen.
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Nach Festlegen des Passworts beginnt automatisch das Backup, erkennbar oben am Zeichen neben dem WLAN/Mobilfunk-Symbol.
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Wurde das lokale Backup fertig erstellt, muss das bisherige iCloud-Backup gelöscht werden. Dazu geht man in die Einstellungen des iPhones, berührt dort ganz oben den eigenen Namen und wählt «iCloud» -> «Speicher verwalten» -> «Backups».
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Hier nun das entsprechende iCloud-Backup auswählen und löschen. Die iPhone-Daten sind nun vor dem Zugriff von FBI, CIA, NSA und anderen geschützt.
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