Verschlüsselung Mozilla: Australisches Gesetz macht Mitarbeiter zu Spitzeln

dj

26.2.2019

Durch ein vom australischen Parlament verabschiedetes Gesetz könnten die eigenen Mitarbeiter zu Spitzeln werden, fürchtet Mozilla.
Durch ein vom australischen Parlament verabschiedetes Gesetz könnten die eigenen Mitarbeiter zu Spitzeln werden, fürchtet Mozilla.
iStock

Durch ein neues australisches Überwachungsgesetz würden die eigenen Mitarbeiter zum Sicherheitsrisiko werden, warnt Mozilla.

Der Firefox-Entwickler Mozilla hat an das australische Parlament geschrieben und gewarnt, dass ein kürzlich in Kraft getretenes Gesetz das Unternehmen dazu zwingen könnte, die eigenen Mitarbeiter als Sicherheitsrisiko zu betrachten.  

Konkret geht es um den Telecommunication & Other Legislation Amendment (Assistance & Access) Act of 2018, kurz TOLA. Der verpflichtet Tech-Unternehmen, australische Sicherheitsbehörden bei dem Zugriff auf verschlüsselte Kommunikation zu unterstützen. Dafür müssen sie gegebenenfalls auch die eigenen Systeme verändern und die Verschlüsselung verschlechtern, um diesen Zugriff zu ermöglichen.

Mozilla droht mit Stellenabbau

Wie Mozilla in einem Brief an den zuständigen Sicherheitsausschuss schreibt, könnte das Gesetz so interpretiert werden, dass die Behörden einzelne Mitarbeiter zur Kooperation verpflichten können. Diese müssten dann unter Androhung von Haft etwa Backdoors in eigene Software einbauen und dürften ihren Arbeitgeber darüber nicht informieren.

Dadurch sei Mozilla gezwungen, die eigenen Mitarbeiter in Australien als potenzielles Sicherheitsrisiko zu betrachten und müsste entsprechend reagieren — etwa indem sicherheitsrelevante Arbeitsplätze aus Australien abgezogen werden. Mozilla fordert daher, das Gesetz ganz zu annullieren oder zumindest klarzustellen, dass nur Unternehmen als Ganzes und nicht einzelne Mitarbeiter zur Kooperation herangezogen werden können.

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