Neue EU-RegelnMindestalter 16: Machen sich junge WhatsApp-Nutzer jetzt strafbar?
Pascal Landolt
18.5.2018
Das Messenger-Programm WhatsApp setzt das Mindestalter in Europa per Ende Mai von 13 auf 16 Jahre herauf. Was bedeutet dies für jüngere Nutzer und ihre Eltern? Unser Jugendschutz-Experte gibt seine Einschätzung.
Wer WhatsApp nutzt, ist in den letzten Tagen beim Aufstarten der App dazu aufgefordert worden, die neuen AGBs zu bestätigen. Und die meisten dürften das aufploppende Fenster wohl einfach mit «Bestätigen» weggeklickt haben.
Müssen Kinder jetzt WhatsApp löschen?
Nun ist aber in den neuen Richtlinien aufgeführt, dass Nutzer in Europa mindestens 16 Jahre alt sein müssen - für viele Familien, die sich in «Familien-Chats» austauschen, ein Problem: Oft haben Kinder schon deutlich vor 16 ein eigenes Smartphone, zudem ist WhatsApp so etwas wie der Standard, um mit anderen zu kommunizieren und Bilder und Videos zu teilen.
Auf der Website von Whatsapp wird klar beschrieben, dass man mindestens 16 Jahre alt sein muss, um sich zu registrieren und den Dienst zu nutzen. Wer jünger ist, verstösst daher gegen die Nutzungsbedingungen und müsste in der Folge die App theoretisch vom Smartphone löschen.
Warum macht WhatsApp so etwas?
Oft wird vergessen, dass WhatsApp dem Facebook-Konzern gehört. Und wenn Facebook seine beliebte Chat-App erst ab 16 freigibt, tut die US-Firma dies, weil sie der europäischen Politik einen Knochen vorwerfen muss.
Denn nach den Skandalen rund um ihre Daten und deren Umnutzung muss sie guten Willen beweisen, wie der Swisscom-Experte für Medienschutz, Michael In Albon in einem Blog-Eintrag analysiert. Ein Feigenblatt für Datenschutz eigentlich, und die Regierungen nehmen das Angebot gerne an.
Was, wenn U16 WhatsApp jetzt gleich weiter nutzen?
Der auf IT-Recht spezialisierte Anwalt Martin Steiger erklärt gegenüber 20 Minuten, dass sich Eltern und Jugendliche nicht strafbar machen, wenn unter 16-Jährige den Dienst trotzdem nutzen und den Alters-Check einfach bestätigen. Diesen pragmatischen Weg unterstützt auch In Albon. Für betroffene Jugendliche und ihre Eltern hat er die folgenden drei Ratschläge:
1: Das Ausdehnen des eigenen sozialen Lebensraumes ist fundamental für die Adoleszenz. Und heutzutage passiert das halt auch via Chat-Apps. Wenn der Klassenprimus Whatsapp nun eine Nutzungsgrenze von 16 festlegt, werden die Kinder auf andere Apps wechseln. Für das Renommée von Whatsapp (Facebook) bei der EU mag das was bringen, für den behaupteten Jugendmedienschutz aber nicht.
2. Die neue Regel kann ein 13-jähriger umgehen, indem er die Erlaubnis der Eltern abholt. Oder er gibt ein falsches Alter an. Gerade die Jugendlichen, die heute bereits WhatsApp nutzen und es neu nicht mehr dürften, werden Mittel und Wege finden.
3. Schliesslich ist Whatsapp ein Peer-to-Peer Netzwerk, dessen Inhalte sind nicht öffentlich. Der Charakter der Kommunikation auf Whatsapp ist also sehr privat. Umso mehr erstaunt es, als dass hier von einer höheren Altersgrenze ein Effekt für die jugendliche Mediennutzung erwartet wird.
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Die zehn häufigsten Fragen zu WhatsApp
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Bild: Bild: Keystone
In den Einstellungen unter «Daten- und Speichernutzung» kann man WhatsApp zur Datensparsamkeit ermutigen ...
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
... und unter «Netzwerk-Nutzung» sehen, wieviele Daten WhatsApp bereits verbraucht hat.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
Bei WhatsApp-Sprachanrufen muss man mit gut ein Megabyte Verbrauch pro Minute rechnen.
Bild: Bild: WhatsApp
Niemand muss wissen, wann Sie zuletzt online waren oder ob Sie eine Nachricht gelesen haben. In den Einstellungen unter «Account» -> «Datenschutz» können Sie Lesebestätigungen ausschalten ...
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
... und bestimmen, wer Ihren Online-Status sehen darf.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
Mit der Verifizierung in zwei Schritten können Sie verhindern, dass jemand Ihren Account klaut. Bei einer erneuten Registrierung mit Ihrer Nummer bei WhatsApp ist dann ein sechsstelliger Code notwendig. Das Feature können Sie in den Einstellungen unter «Account» aktivieren.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
Bilder lassen sich bei WhatsApp unter anderem über das Pluszeichen links neben dem Textfeld verschicken.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
Dieser Weg bietet sich vor allem an, wenn man ein etwas älteres Foto verschicken möchte, das erst noch in der Bibliothek gesucht werden muss.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
Zum Erstellen einer Gruppe starten Sie einfach einen Chat durch Berühren des Verfassen-Symbols oben rechts im «Chats»-Fenster von WhatsApp. Nun oben «Neue Gruppe» auswählen und Sie können bestimmen, welcher Ihrer Kontakte Teil dieser Gruppe werden soll.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
Berühren Sie im Chat-Fenster ganz oben den Namen der Gruppe. Nun nach unten scrollen und «Gruppe verlassen» auswählen um eben dieses zu tun.
Bild: Bild: Bluewin/Dirk Jacquemien
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