Für immer verstummt Radiosender zerstört Autoradios

Dirk Jacquemien

10.2.2022

Betroffen war unter anderem der Mazda CX-5.
Betroffen war unter anderem der Mazda CX-5.
Getty Images

Einmal kurz den falschen Sender eingeschaltet, schon ist das teure Infotainment-System im Auto kaputt: Diese Erfahrung haben Autofahrer*innen in Seattle gemacht.

Dirk Jacquemien

10.2.2022

Mazda-Fahrer*innen im US-Bundesstaat Washington, die den Radiosender KUOW aus Seattle eingeschaltet hatten, haben nun ein unbrauchbares Auto-Infotainment-System. Grund ist offenbar ein Fehler bei der Übertragung von Bildern als Beigabe des Digitalradio-Programms.

HD Radio nennt sich der amerikanische Digitalradio-Standard, vergleichbar mit dem in der Schweiz verbreiteten DAB+. Beim Digitalradio können neben Audio auch einzelne Bilder übertragen werden, etwa das zu dem aktuell abgespielten Titel passende Plattencover.

Bild ohne Dateiendung

Doch bei KUOW gab es einen kleinen Fehler mit grossen Folgen. Der Sender versendete die Bilder ohne die übliche Dateiendung wie JPG oder PNG. Den meisten Infotainment-Systemen schien das nichts auszumachen, Besitzer*innen eines 2014 bis 2017 lancierten Mazdas hören allerdings nun in die Röhre.

Ihr gesamtes Infotainment-System – neben dem Radio also auch die Navigationsfunktion – landete in einer Schleife von kontinuierlichen Neustarts, aus der es kein Entkommen gab. Einzige Lösung ist der komplette Austausch des Systems, wie die «Seattle Times» berichtet.

Austausch praktisch nicht möglich

Wie viele Fahrzeuge es getroffen hat, ist nicht ganz klar. Bei einer einzigen Mazda-Niederlassung in Olympia, der Hauptstadt des Bundesstaates Washington und rund 100 Kilometer südlich von Seattle, meldeten sich aber bereits zehn Betroffene.

Der Austausch kostet 1500 Dollar, Mazda hat sich bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen. Doch es gibt ein weiteres Problem: Aufgrund des globalen Halbleitermangels gibt es derzeit keine Ersatzeinheiten des Infotainment-Systems. Wann diese wieder verfügbar sein werden, ist nicht absehbar.