Schweiz auf Platz 6IBM-Rechner bleibt schnellster Supercomputer
dpa/dj
19.11.2019
In der Liste der schnellsten Supercomputer der Welt, der Top 500, ist aktuell kaum Bewegung. Die Rangliste der Top Ten ist im Vergleich zu der vorherigen Liste vor einem halben Jahr nahezu unverändert.
Die Anlagen «Summit» aus Tennessee und «Sierra» aus Kalifornien, beide vom US-Hersteller IBM, belegen wie schon im Sommer die ersten beiden Plätze. Die Anlagen kommen auf eine Leistung von 148,6 und 94,6 Petaflops. Ein Petaflops entspricht einer Billiarde Fliesskomma-Berechnungen pro Sekunde. Auf Platz drei und vier folgen zwei Supercomputer aus China: «Sunway TaihuLight» und «Tianhe-2A», die mit 93 und 61,4 Petaflops in Wuxi und Guangzhou arbeiten.
Mit «Piz Daint» schaffte es jedoch auch ein Supercomputer aus der Schweiz auf den sechsten Platz. Mit 21,2 Petaflops arbeitet die Anlage des Herstellers Cray/HPE am Swiss National Supercomputing Centre in Lugano.
Halbjährliches Updates
Die Liste der Top 500 wurde am Montag auf der International Supercomputer Conference vorgestellt, die diesmal in Denver (Colorado) stattfindet. Um überhaupt in die Liste aufgenommen zu werden, muss eine Anlage eine Leistung von 1,14 Petaflops nach dem sogenannten Linpack Benchmark erreichen.
Die am Montag veröffentlichte Liste ist die 54. Ausgabe der Top 500, die halbjährlich abwechselnd in Deutschland und den USA auf der ISC vorgestellt wird. Sie gilt noch immer als wichtige Messlatte in der Branche, manche Kritiker halten die Art der Messung jedoch nicht mehr für zeitgemäss. Der Linpack Benchmark ermittelt zwar die Schnelligkeit, aber nicht die Recheneffizienz einer Anlage.
Zur Simulation von Atombomben und zur Suche nach Ausserirdischen: Dafür werden Supercomputer gebraucht.
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Der schnellste Computer Europas steht in Lugano.
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Piz Daint heisst das Schweizer Rechenmonster.
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Die Wettervorhersage jeden Abend im Fernsehen ist höchstwahrscheinlich Produkt eines Supercomputers. Mit Millionen von Messdaten kann dieser unzählige Wetterszenarien durchrechnen und das wahrscheinliche Wetter der nächsten Tage vorhersagen.
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Auch in der Medizin sind Supercomputer immer gefragter. Sie helfen etwa die DNA eines Menschen zu katalogisieren und auf Erbfehler zu durchsuchen.
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Besonders bei der Simulation und Analyse von komplexen Physik-Prozessen sind Supercomputer heute unersetzlich. Die unfassbare Menge an Daten, die etwa der Teilchenbeschleuniger im CERN erzeugt, kann kein Mensch auswerten.
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Bevor heute von einem neuen Produkt ein Prototyp zum Anfassen gebaut wird, wird dieses meist ausführlich am Computer simuliert. Flugzeug- oder Autohersteller beispielsweise nutzten Computersimulationen um etwa die Aerodynamik eines neuen Vehikels zu testen.
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Supercomputer können eine nukleare Explosion in allen ihren Details simulieren und Militärs können so Änderungen oder Verbesserungen ihrer Waffen gefahrlos, geheim und ohne Verletzung internationaler Abkommen testen.
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Das SETI-Projekt sucht nach Signalen einer ausserirdischen Zivilisation. Solange diese nicht gerade im Stil von «Independence Day» Weisses Haus und Eiffelturm in die Luft jagt, sind Zeichen von Aliens wohl eher versteckt. Teleskope auf der ganze Welt nehmen dazu Radiosignale aus dem All auf und Supercomputer durchsuchen dann die Aufnahmen und können kosmisches Rauschen von Zeichen ausserirdischer Kommunikation unterscheiden.
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In unsere ganz Welt vielleicht eine Simulation? Sind wir selbst und damit dieser Artikel die Kreation eines Supercomputers? Diese «Simulationshypothese» genannte Theorie wird in der Wissenschaft und unter führenden Köpfen in der Tech-Welt durchaus ernsthaft diskutiert.
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