Neue Tricks Samsung Galaxy S9+ im Test: Ein Update zur Beinahe-Perfektion

Felix Raymann

16.3.2018

Mit dem Galaxy S9 und dem S9+ hat Samsung ab sofort ein neues Flaggschiff-Handy auf dem Markt. Es verfügt gegenüber dem Vorgänger über einige Verbesserungen, die das Gerät zu einem der zurzeit besten Smartphones machen. Das neueste Galaxy wurde mit einer Release-Party in Zürich in der Schweiz lanciert.

Nur auf den zweiten Blick erkennt man, dass gerade das brandneue S9+, und nicht etwa das Galaxy S8+ in der Hand liegt: Die Abmessungen und das Front-Design der beiden Galaxy-Generationen sind beinahe identisch.

Doch spätestens wenn man das Gerät auf seine Rückseite dreht, zeigen sich die Neuheiten: Die Doppel-Kamera fällt auf. Und - Der Fingerabdrucksensor hat einen neuen Platz bekommen: Statt neben der Kamera, befindet er sich nun unterhalb der Linse, sodass man beim Entsperren nicht ständig aus Versehen den Finger auf die Linse legt. Bravo!

Das neue Samsung Galaxy S9 und S9+ in Bildern

Biometrische Erkennung

Doch eigentlich benötigt man den Fingerprint-Sensor nicht mehr, denn das Handy besitzt eine ausgeklügelte Biometrie-Erkennung, um es ohne PIN-Eintippen oder Fingerauflegen schnell zu entsperren. Das Galaxy S9 (bzw. S9+) erkennt seinen Besitzer entweder per Gesichtserkennung oder per Iris-Scan. Beim ersten Kennenlernen wird dabei entweder das Gesicht oder das Auge gescannt und die Daten gespeichert. Danach funktioniert die Erkennung meistens auf Anhieb und in Sekundenschnelle – auch mit Brille.

Auf Wunsch lassen sich die beiden biometrischen Erkennungsmethoden mit dem sogenannten «Intelligent Scan» kombiniert nutzen. In diesem Fall wird die schneller zur Verfügung stehende Methode angewendet. Ein kurzer Blick genügt, und schon erwacht das gesperrte Smartphone und ist bereit für die Bedienung. Nie war Entsperren einfacher.

Top-Kamera mit Tele und Zeitlupen-Video

Die wohl grösste Veränderung gegenüber seinen Vorgängern erhält das neue Galaxy-Smartphone bei der Kamera. Die Bezeichnung «Kompaktkamera-Killer» ist für das S9+ noch passender als für das S9. Die 12-Megapixel-Cam lässt kaum Wünsche offen: Als Besonderheit besitzt sie eine variable Blende, welche die Werte f1.5 oder f2.4 einnehmen kann. Das Resultat sind helle, scharfe Bilder, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Wem das noch nicht genügt, schaltet die effektvolle HDR-Funktion (High Dynamic Range) dazu, um im Schummerlicht noch mehr aus der Kamera herauszuholen.

Die Super-Zeitlupenfunktion des Galaxy S9:

Weiter besitzt das grössere S9+ eine Dualkamera: Dank der zweiten Linse, die zweifach vergrössert, sind echte Tele-Aufnahmen möglich – also Zoom-Aufnahmen ohne das sonst übliche Digital-Zoom, das die Bildqualität vermindert.

Ein wahres Highlight – und der Grund, wieso man mit dem S9 so gerne herumspielt, ist die Super-Slow-Motion-Funktion. Ist diese im Videomodus zugeschaltet, macht die Kamera Aufnahmen mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde. So können von schnell bewegten Motiven superlangsame Videos gemacht werden, die im Nachhinein direkt im Handy mit einer Hintergrundmusik versehen werden können. Szenen von 0.2 Sekunden Dauer werden auf epische 6 Sekunden langgezogen. Allerdings benötigt diese Funktion ausreichend Licht. Bei schlechten Lichtverhältnissen werden die Slow-Motion-Aufnahmen zu dunkel.

Gerüstet für Wasser, für lange Tage, aber noch nicht für die deutsche Sprache

Das Gerät ist IP68-zertifiziert, also garantiert wasserdicht. Der Akku hält erfreulich lange durch – und dies, obwohl er die gleich hohe Leistung wie der Akku des S8 hat. Anscheinend wurden Energie effizientere Komponenten wie etwa der sparsame, aber leistungsfähige Prozessor Exynos 9 verbaut. Auch bei intensivem Gebrauch reicht eine Akkuladung im Test länger als einen Tag. Viel mehr liegt aber auch bei diesem Gerät nicht drin.

Wie jedes richtige Top-Smartphone, hat auch das Galaxy S9 eine integrierte Sprachassistenz. Die Samsung-eigene Sprachassistenz heisst Bixby und soll zwar das Gerät sinnvoll ergänzen, doch versteht Bixby bisher nur Koreanisch, Englisch (beschränkt auf die USA) und Mandarin. Auf Deutsch läuft da leider (noch) gar nichts.

Edles Gehäuse - vollgepackt mit technischen Neuerungen. Das Galaxy S9 bietet viel.
Edles Gehäuse - vollgepackt mit technischen Neuerungen. Das Galaxy S9 bietet viel.
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Individualisieren per AR-Emojis

Noch ein weiteres, lustiges Feature zum Herumspielen: Für spezielle Profilbilder lassen sich animierte Avatare erstellen. Die AR-Emoji-Funktion erstellt ein comicartiges Ebenbild, bei dem Eigenschaften wie Haarfarbe, Kleider oder Brille ausgewählt werden können. Bei bewegten AR-Emojis entsteht ein GIF, bei dem auch die Mimik des Benutzers übernommen wird.

Vorzüge der Hardware

Hardwaremässig ist das S9 top. Angefangen beim brillanten 5,8-Zoll- (S9) bzw. 6,2-Zoll-Quad-HD-Display (S9+), das beeindruckend hell und scharf ist. Die zwei eingebauten Lautsprecher wiederum überzeugen mit ihrem (für ein Smartphone) erstaunlich guten Stereo-Sound, der dank des unteren Lautsprechers sogar genug Bass für ansprechende Indoor-Unterhaltung hergibt.

Um diesen Klang jedoch wie in der Produktbeschreibung als «dynamischen, räumlichen Surround-Sound» zu bezeichnen, braucht es eine gehörige Portion Wohlwollen. Netterweise hat Samsung einen 3,5-mm-Klinkenstecker für den Kopfhörer im Gerät belassen – ein Anschluss, den manche Konkurrenten aus dem Sortiment genommen haben.

Fazit

So richtig viel Neues bieten das Samsung Galaxy S9 und das S9+ nicht. Nach dem soliden S8 wäre eine kleine Revolution zwar wünschenswert, doch machen auch die kleinen Verbesserungen aus dem neuen Galaxy das bisher beste Galaxy. Dies vor allem wegen der Top-Kamera. Die Akkulaufzeit ist zwar mehr als befriedigend, doch bleibt sie wie bei allen anderen Smartphones ein Schwachpunkt. Zu hoffen bleibt, dass die Sprachassistenz bis zum nächsten Update Deutsch lernt.

Lancierung mit Party in Zürich

Um den Marktstart des neuen Flaggschiff-Smartphones in der Schweiz gebührend zu feiern, organisierte Samsung zudem eine Release-Party im Zürcher Klub «Aura».

Zu den geladenen Gästen zählten neben Samsung-Ambassadoren aus Sport und Fashion auch Vertreter von Presse und die Samsung-Schweiz-Manager. In einem Wettbewerb wurden zudem unter dem Publikum Freiwillige gesucht, die bereit waren, ihr aktuelles Smartphone auf der Stelle gegen das neue Galaxy S9 umtauschen.

Freuen sich über den Marktstart des neuen Top-Smartphones: Willem Kim, Präsident Samsung Schweiz, Ronja Furrer, Schweizer Model und Dario Casari, Vizepräsident Samsung Schweiz. (von links)
Freuen sich über den Marktstart des neuen Top-Smartphones: Willem Kim, Präsident Samsung Schweiz, Ronja Furrer, Schweizer Model und Dario Casari, Vizepräsident Samsung Schweiz. (von links)
Samsung Schweiz
Überraschungsgast an der Release-Party war Sänger «Seven»: Er forderte das Publikum auf, ihm Selfies zuzuschicken, die dann mit der neuen Funktion des Galaxy in Emojis verwandelt wurden.
Überraschungsgast an der Release-Party war Sänger «Seven»: Er forderte das Publikum auf, ihm Selfies zuzuschicken, die dann mit der neuen Funktion des Galaxy in Emojis verwandelt wurden.
Samsung Schweiz

Preise und Verfügbarkeit

Das Samsung Galaxy S9 und S9+ ist ab sofort in der Schweiz in den drei Farben «Midnight Black», «Coral Blue» und «Lilac Purple» im Handel erhältlich. Die Preise betragen für die Version mit 64 Gigabyte (GB) Speicher 899 Franken fürs S9 oder 999 Franken fürs S9+.

Ausschliesslich in schwarz ist die Variante mit 256 GB eingebautem Speicher erhältlich. Beide Varianten - 64 GB und 256 GB - lassen sich übrigens mit einer SD-Speichererweiterung oder einer zweiten SIM-Karte ausstatten.

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