Ist Streaming schuld? Samsung stellt Blu-Ray-Player-Produktion ein

dj

19.2.2019

Der 2017 lancierte Samsung M9500 war wohl der letzte Blu-Ray-Player der Koreaner.
Der 2017 lancierte Samsung M9500 war wohl der letzte Blu-Ray-Player der Koreaner.
Samsung

Als zweiter grosser Hersteller wird Samsung keine neuen Blu-Ray-Player mehr auf den Markt bringen. Ist das Ende der physikalischen Disks nahe?

Samsung hat angekündigt, in den USA keine neuen Blu-Ray-Player mehr anzubieten. Das betrifft sowohl reguläre Blu-Ray-Player als auch solche mit UDH oder 4k-Unterstützung. Für andere Märkte gibt es noch keine offizielle Verlautbarung, aber die Tatsache, dass Samsung den letzten neuen Blu-Ray-Player in 2017 lancierte und keinerlei Pläne für ein neues Modell bekannt sind, lässt darauf schliessen, dass sich Samsung wohl komplett aus dem Blu-Ray-Markt zurückziehen will.

Zuvor hatte bereits der chinesische Hersteller Oppo verkündet, keine neuen Blu-Ray-Player mehr herzustellen. Der Markt wird derzeit von Sony und Panasonic dominiert, Blu-Ray-Player entwickeln sich aber immer mehr zu Nischenprodukt und könnten gar das Ende von physikalischen Disks zur Speicherung von Filmen andeuten.

Streaming mit vielen Vorteilen

Denn ein Grossteil der Bewegtbilder-Unterhaltung wird heutzutage natürlich per Streaming konsumiert. Die grossen Streaming-Dienste bieten inzwischen zahlreiche Inhalte in UHD per Knopfdruck an, ohne dass Kunden mit irgendwelchen Scheiben hantieren müssen.

Blu-Ray leidet zudem unter einem Format-Wirrwarr. Scheinbar jeder Hersteller und jedes Filmstudio setzte beispielsweise bei HDR auf sein eigenes Ding, Stichwörter HDR10, HDR10+ oder Dolby Vision. Eine einzelne Blu-Ray-Disk oder ein Player unterstützen meistens jedoch nur eines der Formate. Streaming-Dienste haben dieses Problem weniger. Sie können einen Film einfach in dem Format senden, das der Fernseher des Kunden versteht.

Schliesslich sind UHD-Blu-Rays auch teuer, 30 Franken für aktuelle Filme sind der Normalfall. In den USA fristen sie daher immer noch ein Nischendasein. Laut forbes.com entfallen nur 5,3 Prozent als Verkäufe von Disks auf UHD-Blu-Rays, während die Uralt-DVDs immer noch auf einen Marktanteil von 57,9 Prozent kommen.

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